Der lila Duft des Lavendel
Datum: 07.06.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byfreudenspender
... sie empört. Sie wirkt beleidigt.
„Nein, ich meine nicht bewusst. Versteh mich bitte nicht falsch, es könnte doch unbewusst die Angst dabei sein, alleine zu bleiben. Kann es nicht sein, dass du dich deshalb von mir angezogen fühlst?"
„Könnte sein, auch wenn ich es nicht glaube. Aber wenn wir es nicht versuchen, werden wir es nie herausfinden."
„Ich will auf keinen Fall mit deinen Gefühlen spielen", versichere ich ihr.
„Das tust du nicht, solange du es ehrlich meinst. Außerdem weiß ich, worauf ich mich einlasse. Ich könnte es nur nicht ertragen, wenn du mich liebst und nicht zu unserer Liebe stehst", meint sie entschlossen.
Diesmal nehme ich sie in den Arm und lege meine Lippen auf die ihren. Sofort öffnet sie bereitwillig den Mund und gewährt meiner Zunge Einlass. Sie gibt sich ganz dem Kuss hin. Wie kann man so einer Frau widerstehen?
Wir sinken auf den mit Moos bewachsenen Boden nieder und lehnen uns an einen der großen Steine an. Es ist etwas kompliziert, denn Vera will gar nicht die Lippen von den meinen lösen. Sie hält sich verzweifelt an mir fest. Sie schafft es, auf meinem Schoß zu sitzen zu kommen. Sie legt die Arme noch fester um meinen Hals und drückt ihre Lippen noch entschlossener auf die meinen. Sie legt all´ ihre Sehnsucht und Leidenschaft in diesen einen Kuss.
Wir geben uns einem unglaublich langen aber auch wunderschön zärtlichen Kuss hin. Wir wollen damit wohl beide ausdrücken, dass uns der andere wichtig ist. Es liegt so viel Zuneigung ...
... und Liebe in dieser sehr innigen Berührung, wie ich es noch bei keiner anderen Frau so empfunden habe.
Langsam sinkt die Nacht herab. Die schon untergehende Sonne hat sich mittlerweile hinter den Horizont zurückgezogen und ihr Licht ist dem Grau der Dämmerung gewichen. Immer deutlicher übernimmt die Nacht mit einem fließenden Übergang zur Dunkelheit die Stimmung um uns herum. Uns allerdings scheint das nicht zu berührt. In uns strahlt die Liebe füreinander und ihr Licht lässt sich auch von der tiefsten Nacht nicht vertreiben.
Vera liegt in meinen Armen. Unsere Lippen haben sich gelöst, ohne die Stimmung zwischen uns zu verändern. Sie schmiegt sich gegen meinen Körper und genießt die Zweisamkeit voller Hingabe und Vertrauen. Vera wirkt so verletzlich und weckt erneut den Beschützerinstinkt in mir. Ich bin überzeugt, sie hat sich mir geöffnet. Das zarte, zurückhaltende Mädchen kämpft um ihre Liebe und ihr Glück. Vera beeindruckt mich ungemein. Sie hat sich wohl noch nie einem anderen Menschen je so verwundbar und doch voller Vertrauen gezeigt.
„Wir werden wohl oder übel eine Lösung für meinen beruflichen Werdegang suchen müssen", sage ich wie nebenbei.
Zuerst reagiert Vera gar nicht auf meine Worte. Sie scheint ihren eigenen Träumen nachzuhängen. Ich kann ihr Gesicht nicht sehen, da es inzwischen völlig dunkel ist.
„Wie meinst du das?", platzt sie plötzlich heraus. Ihr scheint etwas aufgefallen zu sein.
„Ich werde schauen müssen, wie ich hier als Arzt arbeiten ...