Der lila Duft des Lavendel
Datum: 07.06.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byfreudenspender
... Schlaf. Ich werde morgen zwar nicht ausgeruht sein, dazu bin ich zu lange wach gelegen oder habe wild geträumt. Dafür bin ich jetzt wirklich entschlossen, Vera näher kennen zu lernen.
Kapitel 2
Irgendetwas rüttelt an meiner Schulter. Es muss schon Tag sein, denn die Sonne strahlt mitten ins Zimmer. Nur mit Mühe bekomme ich die Augen auf und was sehe ich? Am Rand meines Bettes sitzt Vera und schenkt mir ein umwerfendes Lächeln. Es übertrifft sogar meine kühnsten Träume.
„Guten Morgen, du Schlafmütze. Wir müssen ins Krankenhaus", lacht sie immer noch vergnügt.
„Guten Morgen! Wie spät ist es denn?", frage ich noch verschlafen.
„Es ist schon sieben Uhr."
„Ist das spät?", frage ich.
„Ich bin schon wieder müde", grinst sie.
„Ich immer noch", muss nun auch ich lachen.
„Komm in die Küche, es gibt Frühstück", fordert sie mich auf. Dann haucht sie mir erneut einen schüchternen Kuss auf die Wange, bevor sie schnell aus dem Zimmer verschwindet. Es wirkt beinahe wie eine Flucht. Die Frage ist nur, vor wem sie flüchtet.
Mühsam schäle ich mich aus dem Bett. Mein Gott, ich habe wie immer nackt geschlafen. Zum Glück habe ich das Leintuch über mich gebreitet, so dass Vera nichts Genaues sehen konnte. Das wäre äußerst peinlich gewesen. Ich mag nicht im Pyjama schlafen, ich brauche die Freiheit. Zumindest bilde ich mir das ein.
Nach der Morgentoilette fühle ich mich etwas ausgeschlafener und erscheine wenig später frisch gekleidet in der Küche. Vera hat ein ...
... verschmitztes Lächeln auf den Lippen. Ich kann mir nicht erklären, was es damit auf sich hat.
Vera schenkt mir einen herrlich duftenden Kaffee ein und ich nehme mir ein Hörnchen. Auf dem Tisch steht ein Körbchen mit allerlei Gebäck und lädt förmlich dazu ein, zuzugreifen. Vera nimmt sich nur eine Tasse Kaffee, sitzt mit angezogenen Beinen auf ihrem Stuhl und schaut mir die ganze Zeit zu, wie ich esse. Dabei hat sie ein verträumtes Lächeln auf den Lippen.
„Geht es dir heute besser?", frage ich. Ich versuche damit, das Gespräch in Gang zu bringen.
„Ja, danke, dass du gestern für mich da warst. Es tut gut, dass du im Haus bist. Alleine könnte ich diese Situation nur schwer ertragen. Wie das Ganze an mir nagt, hast du gestern in unschöner Weise miterlebt", meint sie. Dabei wird sie ernst.
„Mach dir deshalb keinen Kopf. Ich kann dich gut verstehen. Glaube mir! Man will stark sein und sich keine Blöße geben. Nur irgendwann ist einfach der Punkt erreicht, an dem man nicht mehr kann. Dann muss alles raus. Mach dir deshalb keine Gedanken. Ich würde mir eher Sorgen um dich machen, wenn du das ganze einfach wegstecken würdest."
„Es ist nicht einfach. Es ist nicht nur die Krankheit meines Vaters. Auf mich kommt ein Problem zu, wovon ich noch keine Ahnung habe, welches Ausmaß es annehmen wird. Wie soll ich alleine das Chateau führen? Verkaufen kommt nicht in Frage, das würde ich nicht übers Herz bringen. Ich weiß genau, mein Vater würde das nie verstehen und würde sich im Grab ...