1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 06


    Datum: 02.10.2021, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... sie ihn vielleicht für solch eine Nachricht belohnen?
    
    Wanda machte sich langsam wieder sichtbar, während sie dem kleinen Kerl hinterher schlich. Sie machte sich keine Illusionen, er musste ein Mann aus der Gruppe der Angreifer sein. Sollte sie ihn töten? Ihn leiden lassen, wie die letzten seiner Kameraden, die sie gestellt hatte? Schon dass sie in dieser Richtung dachte, erschrak sie sehr. Ihre Hemmungen und ihr Gewissen, gaben immer mehr dem Verlangen nach, all denen den Tod zu bringen, von denen sie glaubte, dass sie diesen verdient hatten. „Scheiße, wo bin ich nur?"
    
    Der Zwerg blickte sich suchend um, fand aber keine Anhaltszeichen. Der Himmel war bedeckt und somit auch keine Sterne zu sehen, mit deren Hilfe er die grobe Richtung hätte bestimmen können.
    
    „Soll ich es dir zeigen?" Fragte ihn von hinten eine sehr weiblich klingende Stimme.
    
    Erschrocken fuhr der kleine Mann herum und blickte zu der Riesin in der schwarzen Rüstung auf, die einen Meter hinter ihm stand. Er hatte sie trotz ihrer Größe weder gesehen noch bemerkt.
    
    „Wer oder was bist du?" Stammelte er.
    
    Wanda beugte sich vor, packte dem Mann an seiner Jacke und hob ihn wie eine Puppe hoch und nahm ihn einem Kleinkind gleich auf ihren linken Arm.
    
    „Du bist ja richtig niedlich, mein Kleiner. Was soll ich jetzt mit dir machen? Dich langsam töten wie deine Freunde?"
    
    „Bitte! Ich habe bei dem Angriff nicht mitgemacht. Glaub mir!"
    
    Die riesige Frau lächelte und kniff ihm mit den Krallenfingern ihrer ...
    ... rechten Hand in seine Wangen hinein. Blut begann zu rinnen, wo die Spitzen ihrer Krallen seine Haut berührten.
    
    „Du lügst nicht, das sehe ich. Du wärst schon tot, wenn es anders wäre."
    
    Justin konnte sich nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal von einer Frau hochgehoben und gegen deren Brust gedrückt worden war. Dass es eine Erinnerung daran in ihm gab, die ihm noch fühlbar erschien, überraschte ihn dabei sehr. Zumal sie ihm zum jetzigen Zeitpunkt sehr unangebracht vorkam.
    
    „Wer bist du?" Fragte er zaghaft.
    
    Wanda nahm den Oberkörper des kleinen Mannes zwischen ihre Hände, streckte ihre Arme aus und drehte ihn nach allen Seiten. Er war nicht groß, er war nicht schön, dazu noch entstellt von dem Überlebenskampf in einer radioaktiv verseuchten Ödnis.
    
    „Ich stelle die Fragen." Meinte sie beiläufig, ihn weiter dabei in Augenschein nehmend.
    
    Der kleine Mann schwieg und blickte verstohlen in das hübsche Gesicht der so martialisch wirkenden Frau.
    
    „Du gehörst zur Horde?"
    
    Er bestätigte ihre Frage durch ein Nicken seines Kopfes.
    
    „Hast du viele umgebracht? Siedler, Rads ...?"
    
    Er verneinte und das Kee schien in seiner Antwort keine Lüge zu entdecken.
    
    „Die anderen waren die Kämpfer, ich habe sie nur begleitet und die Lage für sie abgeschätzt."
    
    Wanda lächelte.
    
    „Das hat dieses Mal super geklappt, wie es aussieht."
    
    Sie überlegte und stellte ihren Gefangenen wieder vor sich auf den Boden.
    
    „Wenn ich dich gehen lasse, wohin würdest du wollen?"
    
    Er ...