Vom Macho bis zum Schmusekater Jetzt ohne doppeltes Ende
Datum: 09.08.2018,
Kategorien:
Sonstige,
Autor: Weltensegler
... Besucherzimmer frei? Ja, dann schauen sie einmal, ob wir unsere Heidi da unterbringen können. Sie bekommt dann eine Spritze von mir, damit sie selbst erst einmal zur Ruhe kommt. Das wollte ich eigentlich nicht, doch sie ließen einfach nicht locker, sodass ich doch auf sie hörte. Die Schwester versprach mir noch, dass ich sofort geweckt würde, wenn etwas passieren würde.
Die Spritze hat dann doch sehr schnell gewirkt. Ich schlief ein. Morgens um 7 wurde ich dann mit einem Frühstück geweckt. Eine Tasse Kaffee habe ich ja getrunken, essen konnte ich nichts.
Ich musste erst einmal wissen, wie es Nico ging. Der Arzt, den ich fragen konnte, meinte: Er ist soweit stabil, doch immer noch nicht aus dem Koma erwacht.
Darf ich zu ihm? Ja, ganz kurz, nur erschrecken sie nicht, Sie werden nicht viel von ihm sehen können.
Da renne ich schnell zur Intensivstation. Dort habe ich geklingelt wie eine verrückte. So ungeduldig war ich. Endlich machte mir jemand auf. Nachdem ich gesagt hatte, zu wem ich möchte, musste ich mir einen sterilen Kittel und so komische Schuhüberzieher und eine Haube aufsetzen. Dann erst durfte ich zu ihm. Obwohl mich der Arzt gewarnt hatte, erschrak ich doch ganz gewaltig. Der ganze Kopf war verbunden. An gefühlten 100 Schläuchen hing er auch noch. Die Schwester gab mir einen Stuhl, damit ich mich zu ihm setzen konnte. Sofort nahm ich seine Hand, streichelte sie ganz zart. Ich flüsterte ganz leise:
Alles wird gut, ich bin bei dir. Lasse mich nicht ...
... alleine, es wird alles gut und du wirst sehr glücklich sein. Bis dahin bleibe ich bei dir. Hier bleibe ich, bis du aufwachst. In dem Moment kam auch schon die Schwester und forderte mich auf, wieder zu gehen. Alles bitten und betteln half nichts, ich musste gehen.
Wann darf ich wiederkommen? Fragte ich. Am Nachmittag, wird es wohl wieder gehen, bekam ich zur Antwort. Was mache ich denn jetzt, fragte ich mich. Am besten gehst du in die Stadt und kaufst dir die nötigsten Sachen, so kannst du ja nicht lange herumlaufen. Außerdem musste ich noch meine Schwester anrufen. Die machte sich bestimmt schon Sorgen, wo ich wohl sein könnte.
Ganz nervös und mit den Gedanken immer bei Nico, ging ich in die Stadt. Bummelte gedankenlos durch die Kaufhäuser und Geschäfte. Kaufte mir etwas zum Anziehen. Zum Glück hatte ich meine Kreditkarte dabei, sonst hätte ich alt ausgesehen.
Mittags habe ich dann nur eine Bratwurst mit Pommes gegessen. Mehr war nicht möglich. Auch die schmeckte nur fade. Endlich konnte ich dann wieder ins Krankenhaus gehen. Im Krankenhaus lief mir der Arzt über den Weg. Hallo Heidi, da sind Sie ja wieder. Ihr Verlobter ist immer noch stabil, aber noch nicht aufgewacht. Wenn sie wollen, können sie hier wieder übernachten. Da fiel ich ihm um den Hals und hauchte: Danke. Auf der Intensivstation wieder das gleiche.
Es hatte sich nichts geändert. Später bekam ich dann wieder eine Spritze, damit ich ruhiger werden und schlafen konnte. Am nächsten Morgen bin ich sofort ...