1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 07


    Datum: 23.09.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... nur mit Mühe ihren Zorn bändigen.
    
    „Hat man euch wieder überfallen?" Fragte Max, um die Stimmung wieder zu heben.
    
    Die Älteste schüttelte ihren breiten Schädel, der nur spärlichen Haarwuchs aufwies und zu einem strengen Zopf geflochten worden war. „Man hat unsere Siedlung an die Horde verraten, danach aber den Anstand besessen uns zu warnen. Das passiert leider öfters und im Angesicht von Tod und Schlimmeren, löst sich jede Zunge. Zwei Jahre Arbeit und wir standen wieder vor dem Nichts."
    
    Maximilian blickte den schlanken Mädchen in ihre Gesichter. Wenn er an früher dachte, erinnerte sich an junge Frauen, die in ihrem Alter durch die Modegeschäfte flanierten, im Internet nach Stylingtipps suchten und Bilder von sich machten, um sie im Netz oder Communitys zu veröffentlichen. Auch damals hatte man schon früh an Sex gedacht und ihn auch praktiziert, wie er wusste, aber zumindest in seinem Bekanntenkreis hatte es keine frühen Schwangerschaften gegeben. Ganz im Gegenteil, man hatte sich akribisch davor zu schützen gesucht.
    
    Ungeschminkt, verfilzte Haare und schon etliche Zahnlücken, boten diese Mädchen ihm alles andere als einen attraktiven Anblick. Zwei von ihnen hatten schon geboren und das, obwohl sie selbst noch halbe Kinder waren. Man kämpfte gegen den Tod, da hatten moralische Bedenken und Altersbeschränkungen aus der Vorkriegszeit keinen Wert mehr. Mit dem ersten Blut wurden die Mädchen genommen und die Kinder in der Gruppe aufgezogen, wenn sie denn lebend zur Welt ...
    ... kamen. Bertram hatte ihm erzählt, dass viele von ihnen bei der Geburt starben und es aus seiner Sicht wenig brachte, die noch so jungen Körper mit solch einer Aufgabe zu belasten. Doch auf der anderen Seite waren ihre Körper durch die Umwelt noch nicht so geschädigt und die Chancen auf ein gesundes Kind erfahrungsgemäß höher.
    
    Wanda konnte nur mit den Kopf schütteln. Je mehr sie über diese Welt lernte, desto mehr verabscheute sie diese.
    
    „Wenn ich höre, dass einer der Männer eines der Mädchen berührt um sie ..."
    
    Maximilian fand das zu einfach gedacht, aber Wanda war Willens, diese Regel durchzusetzen.
    
    „Wer meinen Schutz genießen möchte, wird mir diesen Gefallen erweisen. Wer denkt, er kann sich über meinen Wunsch hinwegsetzen ..." Sie fuhr demonstrativ ihre Klingen aus, woraufhin die Mädchen vor ihr zurück schraken."
    
    Maximilian versuchte sie zu beruhigen.
    
    „Sie meint es ernst, also erzählt euren Männern davon. Mädchen werden nicht gegen ihren Willen genommen und auch nicht in dieser Richtung genötigt. Sollten sie selbst den Wunsch verspüren, sollten sie vorher mit Wanda darüber sprechen."
    
    Wanda blickte Maximilian erstaunt an.
    
    „Mit mir?"
    
    „Deine Regel, dein Vollzug. Schließlich bist du hier Legislative, Judikative und Exekutive in einem."
    
    Wanda stand auf. Sie hatte eigentlich einen ruhigen Abend bei einem netten Gespräch verbringen wollen, doch hatte dieses wieder einen Verlauf genommen, der ihr alles andere als Recht war. Egal wie sie es drehte und ...
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