1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 07


    Datum: 23.09.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... wendete, sie schien immer diejenige zu sein, die letzten Endes verlor.
    
    „Ich habe Angst vor ihr." Stellte die Jüngste der Frauen fest. Im Gegensatz zu ihren Freundinnen hatte sie noch fast vollständige Zähne und ein Gesicht, in dem man noch etwas von ihrer Jugend erahnen konnte.
    
    „Wanda ist ein lieber Mensch. Das, was uns verteidigt, ist etwas anderes, dass nur sie in der Lage ist zu kontrollieren."
    
    „Ist sie von einem bösen Geist besessen?" Fragte die Älteste.
    
    Maximilian lachte über diese abergläubische Vorstellung.
    
    „Na ja, vielleicht kann man es so nennen. Aber ob der Geist böse ist? Bisher habe ich es nicht erlebt, dass sein Zorn die Falschen getroffen hätte."
    
    „Bist du wirklich älter als Bertram?" Wollte die Mittlere von ihm wissen.
    
    „Ja. Mehr als zehn Jahre. Ich bin schon bei Kriegsausbruch über zwanzig Jahre alt gewesen."
    
    Die Mädchen staunten. Selbst in den Oststädten, die in den Bergen lagen, wurden die wenigsten Menschen über sechzig Jahre alt.
    
    „Sind deine Zähne echt?" Fragte die Jüngste leise.
    
    Maximilian lachte, biss seine Zähne aufeinander und zeigte seine weißen Zahnreihen.
    
    „Alle noch da. Ich putze sie aber auch wie bescheuert."
    
    Die Älteste fragte nach seiner Haut und wollte ihn unbedingt dort berühren. Auch das ließ Maximilian zu, wenn auch mit einiger Verwunderung.
    
    „Hast du eine Frau?" Fragte die Siedlerin ihn schließlich.
    
    Maximilian blickte zu Wanda rüber, die nicht von ungefähr in diesem Moment ihren Blick auf ihn ...
    ... richtete. Sie hörte alles, da machte er sich keine Illusionen.
    
    „Ja. Sie steht dort drüben und ist kaum zu übersehen."
    
    Die drei Frauen starrten die Riesin an und wollten es nicht glauben.
    
    „Du hast sie nackt gesehen?"
    
    Maximilian lachte schallend.
    
    „Ja, so wie ihr auch. Das, was ihr seht, gehört doch zu ihr. Das ist ihre Haut."
    
    Die Mädchen schienen ihm nicht zu glauben, doch ihr Respekt ihm gegenüber verbot ihnen die Widerworte. So war es schließlich die Älteste, die sich zu einer letzten Frage anschickte.
    
    „Habt ihr Kinder?"
    
    Wanda hatte das Gespräch weiter verfolgt, wendete sich jetzt aber ab und ging zurück zum Gebäude. Maximilian konnte sich vorstellen, wie ihr zumute war, dieses dumme Ding hatte genau ihren wunden Punkt getroffen.
    
    „So! Ich gehe jetzt mal nach unseren Besuchern schauen. Hoffentlich sind alle zurück."
    
    Die Mädchen nickten, gingen aber auf die Rads nicht weiter ein, es sei denn, man fragte direkt nach ihnen. Maximilian machte sich keine Illusionen. Die alten Meinungen und Vorstellung hatten sich keineswegs geändert und jeder dieser verkrüppelten Menschen war in ihren Augen nichts anderes als ein wandelnder Sack voller Getreide, Früchte oder eine Waffe nebst Munition.
    
    Grund zur Hoffnung bot in dieser Hinsicht nur Manuel. Er hatte Nies das Leben genommen, also trug er den Kleinen Soks auf seinen Rücken durch die Gegend. Maks hatte noch immer Angst vor ihm, aber der Radsjunge mit den fehlenden Beinen, schien mittlerweile mit ihm Freundschaft ...
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