K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 02
Datum: 15.12.2022,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bySena78
... herunter und las in seinem Gesicht das Erstaunen über diese Wandlung.
„Ich weiß es wirklich nicht, Wanda. Aber wenn, dann bin ich sehr gespannt, was du als Nächstes an dir entdecken wirst."
Sie zwinkerte ihm zu, ließ die Klingen wieder in ihren Unterarm verschwinden und setzte sich wieder zu ihm. Der Boden zitterte, als sie sich die letzten Zentimeter auf die Matratze fallen ließ.
„Komm wieder her zu mir! Es ist schön, wenn du bei mir liegst." Bat sie ihn.
Sie zog ihn wie ein Spielzeug an ihren Körper heran, drückte ihn gegen ihren Busen und schloss ihre mächtigen Arme um seinen Oberkörper. Für Maximilian eine seltsame Situation, aber nach dreißig Jahren Einsamkeit, war sie ihm eine sehr willkommene Kur.
Zwei Tage schon saß Maximilian vor Mikimotos PC und versuchte, alles an Informationen zusammenzutragen, was ihm nur möglich war. Doch die Unterlagen, die er lesen konnte, waren in einem sehr fachlichen und komplexen Englisch geschrieben, dass er nur im Ansatz verstehen konnte. So fand er heraus, dass sich der Japaner vor allem mit Bedürfnisbildung künstlicher Intelligenzen beschäftigt hatte und ihnen ein System von Notwendigkeiten zu vermitteln suchte, dass den von Lebewesen nicht unähnlich war. Über diese Bedürfnisse wollte er Maschinen steuern, sie dabei aber möglichst von Menschen unabhängig agieren lassen.
„Kann ich noch mal die Gänseküken sehen? Ich finde sie zu niedlich."
Maximilian hatte kein Problem damit, machte Wanda Platz und sah ihr dabei ...
... zu, wie sie neben ihm auf die Knie ging und vorsichtig die Maus zwischen Daumen und Mittelfinger ihrer rechten Hand nahm.
Vögel! Für den Japaner schienen sie besonderes interessant gewesen zu sein. Vielleicht war er so etwas wie ein Hobbyornithologe gewesen? Hunderte von Fotos zeigten Wildgänse, Papageien, Sittiche, Pinguine und viele andere Vogelarten, die er nicht benennen konnte. Auf einigen der Bilder war der Mann auch selbst zu sehen, fröhlich in die Kamera winkend, ein paar Graugänse im Hintergrund.
„Ich finde ihn sympathisch. Er war sicher ein sehr netter Mann."
Wanda nahm ein Foto vom Schreibtisch und betrachtete es eingehend. Neben dem Neurologen waren auch eine ältere Dame und ein älterer Herr darauf abgebildet. Vielleicht seine Eltern?
„Ich bin mir da ehrlich gesagt nicht so sicher. Er hatte Helm anscheinend regelrecht gehasst. Wenn ich ihre Emailkorrespondenz lese, alter Schwede."
Wanda wandte sich zu ihm um, legte vorsichtig ihre linke Hand auf seinen rechten Oberschenkel ab und streichelte sanft über ihn hinweg. Maximilian konnte ihr ansehen, dass sie längst wieder Lust auf ihn hatte.
„Was hast du denn gelesen?"
„Mikimoto wollte die Freigabe von Helm für das Kee. Er wollte sie aktivieren, um mit ihrer Hilfe an die Oberfläche zu gelangen."
„Weshalb war Helm dagegen?"
„Das habe ich mich auch gefragt. Es gab keine Begründung seinerseits, nur das er ihren Einsatz strikt ablehnte."
Wanda schien nachzudenken. Ihre blauen Augen ruhten ...