1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 02


    Datum: 15.12.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... Workaholic gewesen zu sein. Nach seinen Aufzeichnungen zu urteilen, hatte er bis zu zwanzig Stunden am Tag mit dem Projekt verbracht und an dem neuronalen Logikgatter des Kees gearbeitet. Dabei ging es um nichts Geringeres als die künstliche Intelligenz des Kampfsystems und seine Anbindung an Wandas menschliches Gehirn. Beide schienen eine enge Koexistenz miteinander zu führen, da Wandas Gehirn allein gar nicht dazu in der Lage gewesen wäre, all die Informationen und Steuerbefehle zu verarbeiten, die einen Einsatz mit ihrem künstlichen Körper mit sich gebracht hätte. Und auch wenn Wandas Geist recht einfach auf ihn wirkte, war diese Frau die Einzige gewesen, die den Eignungstest bestanden hatte. Nur eben nicht freiwillig. War es nicht im Grunde genommen ein Verbrechen gewesen, das man Wanda angetan hatte? Oder kam es doch eher einem Geschenk gleich?
    
    Maximilian konnte nicht glauben, was er hier las. Zehntausende waren untersucht worden, Soldaten der Bundeswehr, genauso wie Beamte und Angestellte des Staatsdienstes. Doch keines ihrer Gehirne schien zu diesem Wesen kompatibel gewesen zu sein, abgesehen von dem der Schreibkraft.
    
    Ein Dr. Helm schien die Leitung des Projekts innegehabt zu haben und er war es auch gewesen, der sich bis zuletzt gegen einen Einsatz des Kees ausgesprochen hatte. Der Wissenschaftler schien sich bis zum Schluss nicht darüber im Klaren gewesen zu sein, inwieweit sich beide Nervenzentren gegenseitig beeinflussen und welche Auswirkungen das auf ...
    ... den Einsatz des Kee haben konnte. Er schien Dr. Mikimoto nicht zu glauben, dass es Wanda war, die den künstlichen Organismus steuerte und nicht das ihr assistierende Kee.
    
    Mikimoto war es auch gewesen, der das Verhalten und die Bedürfnisse der KI programmiert und damit entscheidend geprägt hatte. Er wollte es unbedingt eingesetzt sehen und hatte seinem deutschen Vorgesetzten diesbezüglich immer wieder bedrängt. Der Computer des Japaners war es, den Maximilian jetzt benutzte und so fand er auch einige persönliche Dokumente des Forschers im Speicher, verfasst in dessen Muttersprache.
    
    Die Befürchtungen Helms konnte Maximilian nachvollziehen. Es steckte eine mächtige Recheneinheit in Kees Kopf basierend auf biologische Zellstrukturen und Schaltkreisen, zehntausend Mal leistungsfähiger als der Multiprozessor des Großrechners im Archiv. Wie diese die eingehenden Informationen verarbeiten und werten würde und wie zuverlässig diese mit dem Verhaltenskodex und Moralempfinden Wandas harmonisierte, war anscheinend kaum abwägbar für das Forscherteam gewesen. Auf jeden Fall ging die Mehrzahl der Wissenschaftler davon aus, dass es zu früh war, um sich wirklich sicher sein zu können, dass das Kee die ihm anvertraute Macht nicht missbrauchen würde.
    
    Maximilian überkam ein ungutes Gefühl. Warum war die Kee letzten Endes dennoch gestartet worden? Und vor allem von wem? Er hatte Mikimoto in Verdacht, der wahrscheinlich vor dem Verlassen des Bunkers, seinem Projekt Leben einzuhauchen ...
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