1. Haushälterin Vera 05


    Datum: 05.03.2023, Kategorien: BDSM Autor: byAnnaMariaLangen

    ... Alles wirkte uralt und heruntergekommen.
    
    „Was ist das, Mathis? Eine Folterkammer, ein Kerker?"
    
    Mit der rechten Hand versuchte Vera halt zu finden, fühlte die rohe Wand. Ihre Knie gaben nach und sie setzte sich auf die oberste Stufe. Mit offener Mund und weit aufgerissenen Augen erfasste sie die Einrichtung des Raumes. Ihre linke Hand griff zum Schlüssel und umklammerte ihn fest.
    
    Mathis setzte sich schweigend neben sie auf die Stufe. So weit weg wie möglich. Er sah ihr ins Gesicht. Dass sie den Schlüssel umklammerte, war kein gutes Zeichen, ihre Fingerknöchel waren weiß. Aber noch war sie nicht aufgestanden und rausgerannt.
    
    „Ich nenne es Verlies."
    
    Vera schluckte und sagte leise: „Ich soll hier übernachten?"
    
    „Ich möchte im Moment nur, dass du nicht wegläufst, sondern dich umschaust. Wenn du es schaffst."
    
    „Das erschrickt mich zu Tode, Mathis."
    
    „Das ist, worauf es ankommt. Ich will, dass du Angst hast. Du HAST Angst, ich merke es. Du zeigst es, in dem du besorgt bist. Besorgt um deine Unversehrtheit. Ich will, dass du die Angst überwindest. Es geht mir nicht darum, dir weh zu tun. "
    
    Vera stand ruckartig auf. „Das ist nicht wahr! Sie wollen mir weh tun. Sie lügen sich selber in die Tasche, mit diesem Angst-Gerede!"
    
    Vera glaubte ihm kein Wort. Er war wahrscheinlich genauso ein Psycho, wie Adrian, der glaubte sein Sperma habe Superkräfte und er würde die Welt retten, indem er Frauen bestraft. Das war eine Lüge, hinter der er seinen Wunsch versteckte ...
    ... Frauen zu misshandeln. Nichts anderes.
    
    Mathis zuckte zusammen.
    
    „Ich belüge mich nicht selbst", antwortete Mathis ruhig. „Was ich gesagt habe, ist der Grund, warum du hier bist. Angst, pure, reine Angst. Ich liebe sie. Für die meisten Menschen ist sie das Gegenteil von erotisch, für mich ist sie lustvoll. Ich kann nicht mehr tun, als dir sagen, dass das die Wahrheit ist."
    
    Mathis kontrollierte seinen Atem. Er musste ruhig atmen und sprechen, um nicht bedrohlich zu wirken. Er hatte sich schon oft Schlimmes in Bezug auf seine Neigung an den Kopf werfen lassen, er hielt das aus. Eine der wenigen Möglichkeiten Veras Vertrauen zu gewinnen war, ihre Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten. Alle Fragen, auch die für ihn verletzenden. Und das tat er
    
    Vera ging über den Backsteinboden, zwischen den Folter-Instrumenten hindurch. Ein offener, hochkant stehender Sarg, gespickt mit dicken schwarzen Nägeln. Ein Gegenstand war schrecklicher als das andere. Sie vibrierte. Ein seltsames Vibrieren, von innen heraus. An einen deckenhohen Schrank aus dunklem Holz lehnte sie sich an. Mathis stellte sich mit den Händen in den Hosentaschen mit Abstand neben sie. „Du zitterst."
    
    „Ich kann nicht atmen. Hier ist kein Fenster. Ich bekomme keine Luft."
    
    Mathis drehte sich von ihr weg und schob einen Schrank an, der lautlos auf Rollen zur Seite glitt. Dahinter war ein Kellerfenster, es hatte einen weißen Rahmen und war geputzt. Der Blick durch das Glas endete in einem Abluftschacht. Mathis drehte ...