Erbengemeinschft
Datum: 16.05.2023,
Kategorien:
Romantisch
Autor: lost_of_mind
... was zu Essen mit.< >Ich komm garnicht mehr. Kauf dir selber was.< >Wie jetzt? Spinnst du? Beweg deinen Arsch hierher sonst zieh ich dich an den Haaren ins Haus!< >Nein. Kannst die Scheidung einreichen. Lebe wohl!<
Es folgten Wochenlang unzählige Anrufe und Mails, deren Ton zuerst noch drohender, später zunehmend dann bettelnder wurde. Ich ignorierte nur noch und löschte gleich weg. Auch sonst war es total entspannend in halbwegs normalen Zuständen zu leben. Anfangs noch etwas schwierig, man ging sich übervorsichtig aus dem Weg, niemand wollte was falsch machen, vor allem ich wollte Nick und Leonie nicht in ihrem Glück stören.
Ich genoß die Zeit sehr. Endlich wieder anziehen was ich will, schminken wie ich will, ausgehen solange ich will. Es waren eh nur noch die schönen Klamotten und Schuhe mitgebracht worden. Der einzig limitierende Faktor wurde die Verfügbarkeit von Taxis, nicht die schlechte Laune und die Vorwürfe von Eduard.
Bis ich irgendwann kapierte dass Leonie erst 16 war. Immer wenn sie an Wochenenden bei Nick übernachtete dann heimlich. Ihre Oma gab wohl Alibis. Was wäre die Welt nur ohne Omas? Unter der Woche musste sie um 22 Uhr Zuhause sein. Woher ich das kannte?
So kam es dass ich immer mehr Zeit mit Nick verbrachte. Zuerst nur scheinbar zufällig, dann erkannte ich dass er oft wen zum reden suchte. Ich war Einsamkeit und Alleinsein trotz Ehe gewöhnt. Nick war sichtlich froh plötzlich wen neben seinen Kumpels zum quatschen zu haben. Mit dem er ...
... ernsthafte Sachen besprechen kann. So saßen wir oft noch ewig nach dem Abendessen am Tisch. Alles schien sich zu wiederholen. Ich hörte ihm geduldig zu, ermunterte durch Nachfragen, musterte sein hübsches Gesicht. Ganz genau wie sein Vater!
Dabei erfuhr ich das, was ich zuerst schon vermutet hatte. Leonie ist wirklich süß anzusehen, total hübsch. Aber eine beinharte Zicke. Und ranlassen tut sie ihn wohl auch noch nicht richtig. Das sind so schwierige Momente, wo man äußerlich betroffen Mitgefühl heuchelte und innerlich, gut verborgen in sich hinein schmunzelte. Ab da wurde unser Umgang auch vertrauensvoller, lockerer. Alles pendelte sich langsam ein.
Wir gingen sogar gelegentlich gemeinsam zum Einkaufen, Nick hatte neben seinem Motorrad noch einen alten Traktor, hinten mit großer Kiste dran. Es soll auch noch irgendwo ein Anhänger dazu stehen. Das ist praktisch für große Einkäufe, zudem darf ich den Traktor mit meinem Mopedschein auch fahren, sagte man mir. Die Autos seiner Eltern musste er früh für die Unterhaltskosten des Hauses verkaufen. Erfuhr ich nach und nach.
Wenn wir gemeinsam unterwegs waren dann bretzelte ich mich stets besonders gründlich auf. Er sollte sich keinesfalls mit mir schämen müssen. Immer wieder starrten mich die Leute erstaunt an. Verwechselten mich wohl mit meiner Schwester, vor allem in seiner Gesellschaft. Erst wenn er mich mit Tante ansprach fiel bei ihnen der Groschen. Aber die Leute schienen durchweg freundlich zu sein.
Je mehr Nick den ...