1. Erbengemeinschft


    Datum: 16.05.2023, Kategorien: Romantisch Autor: lost_of_mind

    ... solche Momente lohnt es sich zu leben! Diese Wärme und vertraute Nähe. Wie er mich im Arm hält, wie er Atemlos in meinen Mund schnauft. Wegen mir könnten genau diese Augenblicke ewig dauern.
    
    Diese Nacht schliefen wir dann auch mal wieder zusammen in einem Bett. Komplett unbekleidet. Nicht mehr zum Bumsen, aber dafür zum kuscheln. Ganz eng. Ganz nah. Er streichelte mich sehr lieb. Vor allem meinen Po. Der gefällt ihm wirklich? Unbestritten, ich kann dem Jungen auch etwas geben. Ist es das? Die Geborgenheit? Sicherheit und ein Ruhepol im Alltag? Verständnis für seine Situation? Oder ist es wirklich der Ersatz für seine Mutter? Aber für diesen Aspekt geht er mich körperlich viel zu sehr an.
    
    Die Tage vergingen. Im Büro war viel zu tun. Weihnachtsgeschäft. Alle drehen hohl. Meinen Großeinkauf hatte ich etwas verdrängt. Nach vielleicht 3 Wochen wurde ich wieder daran erinnert, wie ein großes braunes Kuvert im Postkasten lag. Darin Fahrzeugpapiere, ein frisches Gutachten. Eilig blätterte ich durch. Leergewicht 9 Tonnen. Puhh! Nochmal Glück gehabt. Das hatte ich natürlich vergessen zu fragen.
    
    Der örtliche Versicherungsheini (was heisst örtlich, sind ebenfalls wieder 4km) übernahm das auch gleich mit der Zulassung, weitere 4 Tage später hielt ich zusätzlich Nummernschilder in den Händen. Wir saßen später in der Küche zum Abendessen.
    
    "Ach Nick, was machst du eigentlich Freitag nach deiner Arbeit? Ihr hört doch meist um 13 Uhr auf?"
    
    "Bis jetzt nix, warum?"
    
    "Kannst ...
    ... du mich bitte im Büro abholen?"
    
    "Sicher. Was hast du vor?"
    
    "Ich habe ein Auto gekauft. Das müsste man abholen."
    
    Seine Augen vergrößerten sich. "Wie? Du hast doch garkeinen Führerschein? Oder machst du den jetzt?"
    
    "Eben deswegen brauche ich dich ja. Ich denke dass ich dann mit der Zeit auch noch meine Fahrerlaubnis aufsatteln werde. Mal sehen."
    
    "Klar, dann komme ich natürlich. Dann soll mich der Chef beim Bahnhof rauswerfen. Was ist es denn?"
    
    "Lass dich überraschen."
    
    Er grinste. "Ein Fahrschulauto?"
    
    "Nein. Kein Golf. Aber mal was richtig kultiges."
    
    "Ein alter Bulli?"
    
    "Iss jetzt und lass dich überraschen!"
    
    Man sah ihm seine Neugierde an, aber er fragte nicht mehr weiter. Mampfte seinen Teller leer. Ich an seiner Stelle wäre fast geplatzt vor Vorfreude.
    
    Am Freitag stand er dann im Büro. Noch in Arbeitskluft, in seiner beigen Latzhose und der Zunftjacke. Meine Kollegen wussten ja dass ich in einer WG lebte. Wie mich Nick dann abholte, mich mit einer liebevollen Umarmung und einem Kuss auf den Mund begrüßte fielen der Einen oder dem Anderen dann doch die Augen raus.
    
    "Dein Sohn?" Raunte mir eine Kollegin in der Umkleide zu?
    
    "Mein Freund!" Sagte ich, so beiläufig wie mir möglich war. Ihre Augen hättest du sehen müssen, die hätte man ihr mit einem Brett wegschlagen können. Danach ärgerte ich mich sogleich über mich selber, dass ich wegen so eines banalen kurzlebigen Triumpfes mein Privatleben offenlegte. Man wird leicht angreifbar, bei solch ...
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