1. Erbengemeinschft


    Datum: 16.05.2023, Kategorien: Romantisch Autor: lost_of_mind

    ... Schon tänzelte sie in die Nacht hinaus und man hörte sie mit ihrem Fahrrad auf der Kiesstraße davoneilen.
    
    Nick sah mich fragend an. "Etwas wovon ich wissen müsste?"
    
    "Ja. Nein. Nicht wichtig. Ich erzähle es dir irgendwann mal in Ruhe. Schön dass du da bist! Lass uns jetzt Essen bevor alles verkocht." Nun bekam Nick auch einen Kuß von mir, aber einen richtigen voll auf den Mund und mit viel Zunge und einem angeschmiegten Körper. Später gab es dann noch einen Nachtisch auf der Küchenplatte für Nick, seit langer Zeit wollte ich es mal wieder von mir aus, war tierisch Geil auf meinen Freund. Das mit Leonie muss irgendwas in mir ausgelöst haben.
    
    Vier Wochen später schleppte wer aus der Clique mehrere Konzertkarten für ein Rockkonzert in einer etwas entfernteren Nachbarstadt an. Leonie und Bertram hatten ebenfalls Karten abbekommen. Die meisten würden am gleichen Abend wieder Heim fahren. Ich wollte die Situation nutzen um mal wieder etwas Kultur abzubekommen und die fremde Stadt bisschen zu erkunden. Außerdem erinnerte ich mich an mein Versprechen zu Leonie, sah das als Gelegenheit mir das mit Leonie und Bertram mal genauer anzusehen. Ich kannte Bertram im wesentlichen nur von Erzählungen, aber die ließen einige Gemeinsamkeiten mit Eduard vermuten.
    
    Vordergründig stellte ich meinen Vorschlag an Nick wie eine Fahrgemeinschaft dar, um die Benzinkosten zu teilen. Er stimmte sehr zögerlich zu. Wobei Bertram wohl nur der kleinere Hinderungsgrund gewesen wäre. Nick kannte ...
    ... Bertram schon sehr lange von der Feuerwehr her, dort müssen sie vorbehaltlos zusammen Arbeiten.
    
    Ich schrieb Leonie eine SMS mit dem Vorschlag der Fahrgemeinschaft, bot auch eine Übernachtung auf dem Sofa unseres Busses an und ihre Antwort kam verdächtig schnell. Nach weniger als einer Minute. Das war nicht viel Zeit zu überlegen, geschweige denn mit ihrem Freund Rücksprache zu halten?
    
    Freitag gleich nach der Arbeit sammelte Nick unsere Mitfahrer ein, ich wurde direkt von der Firma abgeholt. Leonie sah mich erstaunt an: "So gehst du arbeiten?"
    
    Ich sah an mir hinab. "Ja, warum?"
    
    "Boah, Nobel, Nobel!" Sagte Leonie anerkennend. Auch Bertram starrte mich einen Moment zu lange an.
    
    Im Bus jedoch gab es für mich ausreichend alltägliche Klamotten zum wechseln in den Schränken. Natürlich nicht völlig locker, dazu muss man einem so jungen Freund einfach zu viel bieten. Aber zumindest nicht so förmlich und streng wie mein Arbeitskostüm mit den Pumps.
    
    Die Fahrt wurde dann schon ganz heiter, es ist eine ganz andere Atmosphäre wenn man aufstehen und sich bewegen kann wie in der Bahn. Die Zeit vergeht wie im Fluge, obwohl man sich ja mit den offiziell zulässigen 55 Meilen pro Stunde im laufenden LKW-Band mit einordnet und damit eher kriecht. Unsere tatsächlich mögliche Höchstgeschwindigkeit nutzt man nur immer kurz und nach dutzenden Blicken in die Spiegel, zu Teuer können solche Verstöße werden.
    
    Ein Parkplatz mit unserem Riesengefährt schien fast aussichtslos, ich stellte ...
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