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Erbengemeinschft
Datum: 16.05.2023, Kategorien: Romantisch Autor: lost_of_mind
... mich der junge Nick. Immer wieder musste ich mich Ermahnen nicht zu indiskrete Fragen zu stellen. Eine Stunde später saßen wir auf zwei Barhockern in der Küche. "So, jetzt hast du es gesehen. Was willst du nun machen? Verkaufen?" Fragte er etwas lauernd. "Solange du da drin wohnst machen wir rein garnichts." Ich begann mit rasenden Gedanken zu überlegen. War das gar ein Wink des Schicksals? Könnte ich nicht damit auch einen Teil meiner Probleme mit einem Streich lösen? War es das, was meine Schwester und mein Fast-Freund immer wollten? Dass ich mich mit der Vergangenheit auseinander setze? "Nick, vielleicht hätte ich eine andere Idee. Natürlich nur wenn du magst. Lass uns zumindest mal darüber Nachdenken." Wie Nick erkannte dass ich nicht verkaufen wollte wurde er etwas ruhiger. "Was schwebt dir denn vor, Tante Manuela?" "Ich vermute du wirst noch in der Ausbildung sein." "Ja. Schreinerlehre." "Aha, deswegen der liebevolle Ausbau." Er rückte sich Stolz auf dem Barhocker in Pose. "Du wirst dieses Haus auf Dauer alleine nichtmal im Winter beheizen, geschweige denn unterhalten können. Oder wie hattest du das die letzten Monate gemacht?" "Oma und Opa halfen mir mit Strom und Heizöl. Für"s Essen verdiene ich genug." Wahrscheinlich waren das auch die Gedanken meiner Schwester hinter dem Testament. Vielleicht hatten sie über Umwege, über Eduard oder meine Eltern auch von meiner problematischen Ehe erfahren, vielleicht war es ein tief verwurzeltes schlechtes ...
... Gewissen, was auch immer. Es war eben so und ich muss nun das beste daraus machen. Auch wenn der Bengel neben mir auf dem Kalender schon Volljährig ist, er wird die Gene seines Vaters haben und der war mit 19 damals ganz sicher alles andere als Erwachsen. "Würdest du vielleicht mal über eine Wohngemeinschaft nachdenken wollen? Wenn du dir die Zimmer nimmst die du magst? Ich brauche nur einen großen Raum für mich. Die Küche und das Bad sind riesig, das könnte man leicht zusammen benutzen. Du musst wissen dass ich halbwegs reinlich bin." Nick versank in Gedanken. Ich setzte nach: "Ich will nicht den Platz deiner Eltern einnehmen. Die sind für dich unersetzlich. Es geht nur um eine Wohngemeinschaft wie unter Studenten, darum das Haus zu halten, bis man weiss was damit geschehen soll, dass du nicht auch noch deine angestammte Wohnung verlierst. Lass uns eine Frist setzen. Vielleicht 3 Jahre, oder was immer du willst und dann überlegen wir in Ruhe nochmal gemeinsam was werden soll. Derweil könnten wir die Unterhaltskosten nach unseren Einkommen teilen und Entscheidungen ohne Druck fällen." Es ging plötzlich bei meinen Gedanken auch um nicht mehr so uneigennützige Gründe. Ich sah neue Horizonte auftauchen. Ich stand auf und schlenderte aus dem großen Küchenfenster hinaus in den Hof. Nick folgte mir. "Hmmmm...." Nick dachte immer noch angestrengt nach. "Klingt irgendwie fair. Wohngemeinschaft sagst du? Da hab ich aber überhaupt keine Ahnung." "Ich auch nicht." Lachte ...