1. Erbengemeinschft


    Datum: 16.05.2023, Kategorien: Romantisch Autor: lost_of_mind

    ... Bauch wurde und je mütterlicher sich meine Brüste entwickelten umso öfter fiel er plötzlich wieder über mich her, er bemühte sich sogar richtig um mich, mit balzen und so. Meine Körbchengrösse nahm mehr als einen Buchstaben zu. Ich legte es bewusst nicht darauf an, aber wenn man Küche und Badezimmer teilen muss dann hat man im Alltag durchaus Berührungspunkte.
    
    Nicht dass es mir unangenehm war, denn Nick bleibt ja ein ausserodentlich attraktiver Mann und dazu war er lange nicht mehr so grob zu mir wie früher. Oder seine junge Geliebte hatte ihn etwas eingebremst?
    
    Leonie unterstellte mir wohl insgeheim dass ich das mit der Schwangerschaft genau aus diesem Grunde machte und legte selber in gleichem Maße in ihren Verführungsbemühungen nach. Sie ist wirklich eine schöne Frau und drängte sich dazwischen wo immer sie nur konnte. Sie versuchte sich sogar im kochen!
    
    Für mich war das einfach das letzte Auflodern unserer Beziehung. Kennst du das selber? Wenn man am Urlaubsort am letzten Vormittag nochmal am Strand steht, kurz bevor das Flugzeug geht? Man genau weiss dass man nie wieder kommen kann? Mit einem letzten Blick nochmal alles in sich aufsaugen möchte? Und spürt traurig dass sich die gewünschten Eindrücke so nicht ins Gehirn pressen lassen wollen?
    
    Ist erstmal ein Kind im Haus, ständiges Geschrei und Nick muss meine Aufmerksamkeit mit einem Kleinkind teilen dann wird sich das bestimmt recht schnell haben mit Beziehung. Dann wird Leonie ihren Nick wohl ganz ...
    ... bekommen.
    
    Ich wollte mit Nick mal darüber reden ob man nicht zwei getrennte Wohneinheiten im Haus abteilen kann. Ich brauche ja dann noch ein kleines Kinderzimmer. Ich war sicher dass nun auch Leonie von sich aus in dieser Richtung intrigieren und ihn lenken wollen wird. Nachdem sie jetzt schon eine ganze Zeit fest bei uns wohnt. Mich sogar anfangs als ihre Haushälterin degradieren wollte, sozusagen nahtlose Fortführung von Hotel Mama. Sie hatte noch eine andere Vorstellung von Wohngemeinschaft. Diesen Zahn zog ich ihr knallhart, den kurzen heftigen Machtkampf entschied ich damals noch für mich, aber vergessen hat sie mir das sicher nicht. Ich ahnte was irgendwann zwangsläufig folgen würde, mit jedem Tag mehr.
    
    Dann die Entbindung. Ich sagte in der WG oder in der Arbeit niemandem etwas davon, blieb ein paar Tage vor dem erwarteten Termin schon bei meinen Eltern. Mein Papa fuhr mich zur Hebamme, eine typische Dorfgeburt, er war dann bei der Entbindung dabei, ich hätte mir das nicht so anstrengend vorgestellt. Das versöhnte uns ein wenig. Ich hatte meine Eltern die letzten zwei Jahrzehnte weitgehend von meinem Leben ausgeschlossen und nun war es erkennbar SEIN Enkelchen.
    
    Anfangs war das Kind noch der totale Mittelpunkt im Haus und Nick, selbst Leonie nutzten es zum Angeben wo immer man konnte. Bis man erkannte dass ein Kind nicht nur süß gefüttert werden muss, sondern dass es auch schreit, kotzt, scheisst und pisst, vorzugsweise wenn man gerade die Windel zum wechseln geöffnet ...
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