Der Fetisch-Bauernhof 09.2
Datum: 01.06.2023,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byPhiroEpsilon
... Magengeschwüre."
"Wenn man dich so reden hört", stellt Elisabeth fest, "könnte man vergessen, dass du Japanerin bist."
"Ja", stimmt Joy zu. "Sie spricht besser Deutsch als ihr Weißwurstindianer."
"Hey!" kommt es parallel aus mehreren Kehlen. Offensichtlich habenalleFrauen unserem Gespräch zugehört.
"Ich störe eure äußerst lehrreiche Unterhaltung nur ungern", kommt plötzlich eine Frauenstimme von der Decke. "Aber Kajira hat in einer Viertelstunde einen Termin im Büro des Herrn, und mit der aktuellen Geschwindigkeit braucht sie dreimal so lange für ihr Frühstück."
Mein Atem stockt. "Wer war das?", flüstere ich.
Alle um mich herum lachen. "Galadriel!", sagt Joy. "Musst du die Leute immer schocken?"
"Erstkontakt gehört zu den Situationen, die ich noch weiter evaluieren muss. Es gibt eine Reihe von Varianten, die ich noch nicht ausprobiert habe."
"Ich habe das Gefühl", meint Elisabeth, "unsere Haus-AI versucht ihr Auftreten so überraschend wie möglich zu gestalten."
"Aber Elisabeth. Wie kannst du das nur sagen?" Es klingt fast beleidigt. Dann klickt es, als hätte sie ein altmodisches Telefon aufgelegt.
"Galadriel ist eine künstliche Intelligenz?" Ich hatte immer gedacht, so etwas gäbe es nur in Science-Fiction.
Joy zuckt die Schultern. "Sie arbeitet mit allen Tricks, um menschlicher zu klingen."
Ich schüttele den Kopf.Was um alles in der Welt ist das hier.Doch dann fällt mir Galadriels Aussage ein und ich wende mich meinem Frühstück zu. Ich ...
... schiebe das Tablett in die Mitte des Tischs. "Ihr könnt gerne probieren", sage ich und mache mich genüsslich über den Reis mit dem inzwischen gestockten Ei her.
*
Zwölf Minuten später erreiche ich das Büro meines Herrn. Beim Näherkommen öffnet sich die Tür wie von Geisterhand.Galadriel!Ich werde hier auf Schritt und Tritt überwacht. Das Band um meinen Hals — hatten mir die anderen Frauen verraten — sendet ständig Blutdruck, Puls und andere Lebenszeichen an das Überwachungssystem des Hotels. Galadriel weiß immer, wo ich bin und was ich tue. Soll mich das nicht eigentlich nervös machen? Ganz im Gegenteil, ich fühle mich beschützt. Sie weiß immer, ob es mir gut geht und kann Alarm geben, wenn nicht.
Ich betrete das Büro und bleibe mit gesenktem Kopf stehen. Die Tür schließt sich hinter mir, doch niemand spricht mich an.
Ich blicke auf. Der Herr ist nicht da. Der Raum ist unverändert, also klettere ich wieder auf das Podest und knie mich hin, die Finger im Nacken verschränkt, so wie er es mir beim letzten Mal befohlen hat.
Ich denke darüber nach, was ich gelernt habe. Ich glaube nicht, dass all diese Frauen dem Herrn gehören. Ich halte ihn auch nicht für einen Typ, der mehrere Frauen kurz hintereinander schwängert. Und "Belegschaft des Hotels" hört sich auch nicht nach Harem an.
Ich denke, es gibt noch ein paar andere Männer hier. Hoffentlich, denn sonst hätte der Herr nicht viel Zeit für mich.
Die Tür öffnet sich und ich senke den Blick. Schritte kommen näher. ...