1. Die Schaufensterpuppe Kap. 09


    Datum: 25.07.2023, Kategorien: Fetisch Autor: byHeMaDo

    ... Gertrud unterbrach sie mit den Worten: »Hauptsache, man kann damit telefonieren und Nachrichten schreiben. Das nehmen wir. Und ich brauche eine Zweitkarte auf meinen Vertrag.«
    
    Die Verkäuferin fragte nach den Daten und Gertrud bekam, was sie wollte. Ohne mit der Wimper zu zucken, legte Gertrud der Frau mehrere Scheine auf den Tresen und packte alles ein.
    
    Nachdem wir den Laden verlassen hatten, bummelten wir noch etwas und betrachteten uns die Schaufenster der Geschäfte. Es war das erste Mal seit langem, daß ich dies tat und ich genoss es sehr, mich endlich wieder frei bewegen zu dürfen. Doch da war etwas, was mir fehlte. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich begriff, was das war. Es fehlte mir, im Laden zu stehen, mich nicht zu bewegen und mich treiben zu lassen. Ich freute mich bereits darauf, endlich wieder im Schaufenster des Ladens zu stehen oder in einer der Nischen, mich nicht bewegen zu müssen und das zu tun, wozu eine Schaufensterpuppe da war, nämlich die Ware zu präsentieren. Ich fragte mich, ob das der Wunsch danach war, weshalb ich mich damals überhaupt bei der Agentur gemeldet hatte, eine Puppe zu werden, kein Mensch mehr zu sein, sondern nur noch ein Objekt, eine Sache, ohne einen freien Willen und tun zu müssen, was andere mir sagten oder ob mich die Zeit im Laden so geprägt hatte, daß es mir schon in Fleisch und Blut gegangen war, nur noch eine Puppe zu sein.
    
    Nachdem ich Gertrud in meinen Gedanken versunken einfach eine Weile gefolgt war, während sie ...
    ... sich die Schaufenster anschaute, kam ich zu dem Schluss, daß es vollkommen egal war, warum ich diese Sehnsucht hatte. Ich fühlte mich wohl dabei, genauso wohl, wie jetzt mit Gertrud zu bummeln, einfach bei ihr zu sein und sie in meiner Nähe zu wissen.
    
    Ich drückte ihre Hand und sah sie einen Moment lang gedankenverloren an. Dann wandte ich meinen Blick der Auslage des Geschäftes, vor dem wir gerade standen. Es war ein kleiner Laden, der Kleider verkaufte. Gertrud hatte scheinbar nicht mitbekommen, daß ich gerade etwas abwesend war.
    
    »Du. Bleib mal hier stehen und beweg dich nicht vom Fleck«, sagte sie auf einmal zu mir und schob mich neben die Schaufensterpuppe, die vor dem Schaufenster zwischen einigen Körben mit Ware stand und ein helles Kleid präsentierte, indem sie den Saum in der Hand hielt, der sich im leichten Wind hin und her bewegte. Dabei stellte sich mich so hin, daß ich diese Puppe ansah und betrat den Laden.
    
    Ohne darüber nachdenken zu müssen, blieb ich bewegungslos stehen und hielt auch meinen Blick auf dieser Puppe, hatte dabei aber auch den Eingang des Ladens noch im Blick.
    
    Gertrud blieb recht lange in dem Laden aber das still stehen machte mir nichts aus. Auch wenn ich im Moment keine Medikamente bekam, die mir halfen, mich in meinen Dämmerzustand zu versetzen, konnte ich trotzdem still stehen bleiben ohne mich zu bewegen.
    
    Nach einer Weile kam eine Frau zu mir, betrachtete mich und zog etwas an meinem Kleid herum. Sie umrundete mich mit suchendem ...
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