1. Die Schaufensterpuppe Kap. 09


    Datum: 25.07.2023, Kategorien: Fetisch Autor: byHeMaDo

    ... Blick und sagte dann, scheinbar zu sich selbst: »Kein Preis? Da geh ich mal fragen.«
    
    In diesem Moment kam Gertrud mit einer Frau aus dem Laden heraus. Ich wollte zu ihr gehen und machte einen Schritt vor. Die Frau, die sich gerade mein Kleid betrachtete, zuckte zusammen und machte einen erschrockenen Schrei.
    
    Sie sah mich an und fasste mich an der Hand. »Sagen Sie mal, sind Sie denn verrückt, mich so zu erschrecken? Was denken Sie sich denn eigentlich?«, fragte sie erbost und ging mit schnellen Schritten davon.
    
    Ich war wie angewurzelt stehen geblieben und erntete von Gertrud einen amüsierten Blick, wobei sie mit dem Finger auf mich deutete und mir ein Zeichen gab, stehen zu bleiben. Sie kam mit der anderen Frau zu mir und setzte mir einen pinken Strohhut auf an dessen Rand ein Preisschild hing. »Du bleibst hier noch etwas stehen und wehe du erschreckst noch mal jemanden«, sagte sie kichernd und ging mit der anderen Frau zurück in den Laden.
    
    Erleichtert, daß sie mir nicht böse war, blieb ich wieder stehen und fragte mich, was das alles sollte.
    
    »Hallo, ich bin 379«, hörte ich eine Stimme neben mir und nun war es an mir, zusammen zu zucken und mit einem erschrockenen Schrei einen Schritt zur Seite zu treten, denn die andere Puppe hatte den Kopf zu mir gedreht und reichte mir die Hand.
    
    Es dauerte einen langen Moment, bis ich mich von meinem Schreck erholt hatte und reagieren konnte.
    
    Ich schaute mich vorsichtig um, ob auch niemand in der Nähe war, bevor ...
    ... ich ihr die Hand reichte. »Hallo, ich bin Veronika, ähm, 463«, sagte ich.
    
    »Ich bin Julia«, sagte sie. »Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Als du dich hin gestellt hast, habe ich sofort gewusst, was du bist.«
    
    Ich betrachtete Julia kurz. Ihr Überzug war glänzend weiß und im Gegensatz zu mir hatte sie noch die Folie über ihren Augen, weshalb ich sie tatsächlich für eine echte Puppe gehalten hatte.
    
    »Ich hab dich tatsächlich für eine echte Puppe gehalten«, sagte ich.
    
    Wir mussten unsere Unterhaltung unterbrechen, denn eine Frau kam zu dem Laden und betrachtete die Auslage. Sie sah sich Julias Kleid an und betrat den Laden.
    
    »Ich bin eine echte Puppe. Nur daß ich mich eben bewegen kann wie ein Mensch«, sagte sie nachdrücklich. »Ja, ich bin auch ein Mensch, aber wenn ich hier stehe, bin ich eine echte Schaufensterpuppe und normalerweise erschrecke ich keine fremden Leute«, fügte sie mit einem leisen Kichern hinzu.
    
    »Das wollte ich doch gar nicht, aber als Gertrud raus gekommen ist, dachte ich, wir würden weiter gehen«, sagte ich schmollend.
    
    Wieder kicherte sie und sagte: »Mach dir nichts draus, das ist mir auch schon passiert.«
    
    »Stehst du dauernd hier draußen«, wollte ich wissen?
    
    »Das wäre ziemlich blöd. Und seit es die Medikamente nicht mehr gibt, kann ich auch nur noch tagsüber hier stehen.« Sie sah etwas traurig aus, als sie das sagte. »Nachts holt Frau Weber, das ist meine Chefin, mich in den Laden. Da hat sie mir im Lager eine Ecke ...
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