Die Schaufensterpuppe Kap. 09
Datum: 25.07.2023,
Kategorien:
Fetisch
Autor: byHeMaDo
... eingerichtet.«
»Im Lager?«, fragte ich verwundert. »Du bist hier dauernd alleine?«
»Ja, was soll ich denn sonst machen? Als die Agentur geschlossen worden ist, hat Frau Weber mir angeboten, solange hier zu bleiben, bis ich weiß, wie es nun weiter gehen soll. Aber das wird schon mit der Zeit.« Julia sah mich an und lächelte bereits wieder. »Und was ist mit dir? Bleibst du auch eine Puppe?«
»Bestimmt. Jedenfalls, wenn Gertrud das auch will.«
»Wie meinst du das, wenn sie das auch will?«, hakte Julia nach.
»Naja«, sagte ich zögernd. »Wir sind zusammen und ich glaube nicht, daß es ihr gefällt, wenn ich die ganze Zeit über nur im Laden bleibe. Aber ich hoffe, daß ich tagsüber im Laden stehen darf.«
»Ihr seid zusammen?«, fragte Julia erstaunt.
»Ja, schon seit, ich weiß es gar nicht. Seit zwei oder drei Jahren oder vielleicht auch mehr.«
»Das klingt toll.« Julia klang nun etwas wehmütig.
Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte, schwiegen wir eine Weile. Ich hatte selbst auch nur noch genug von den Medikamenten, daß sie bis zum Ende des Jahres reichen würden, fiel mir ein und ich fragte mich selbst, wie es danach weiter gehen sollte. Daß Gertrud mich bestimmt nicht gehen lassen würde, dessen war ich mir sicher, aber würde ich auch nur noch tagsüber im Laden stehen können? Ich war mir ziemlich sicher, daß es mir fehlen würde, wochenlang im Laden oder im Schaufenster zu stehen und vor allem, was sollte ich denn machen, wenn ich es nicht mehr schaffte, in ...
... diesen Dämmerzustand zu fallen?
Während ich darüber nachdachte, bemerkte ich nicht, daß erneut eine Frau zu mir gekommen war und an meinem Kleid herum fummelte, um es zu betrachten. Erst, als diese fragte: »Weißt du, was dieses Kleid hier kosten soll?«, kam ich wieder zu mir und ich war etwas verwirrt, daß sie mich offenbar angesprochen hatte.
»Das Kleid gibt es hier nicht«, kam Julia mir zuvor.
»Oh, Schade, es gefällt mir. Aber warum zieht Waltraud es der Puppe an, wenn sie es nicht verkauft?«
»Das ist 463. Ihre Chefin ist bei Frau Weber im Laden«, erklärte Julia kichernd.
»Ach, deshalb stehst du hier«, sagte die Frau. Sie holte eine Karte aus ihrer Handtasche und drückte sie mir in die Hand. »Wenn du auch ein paar der anderen Puppen kennen lernen möchtest, komm doch einfach mal mit deiner Chefin vorbei«, sagte sie.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nichts zu sagen, wenn andere Leute anwesend waren, doch nun entfuhr mit ein erstauntes: »Ein paar?«
»Ja, ich betreibe eine kleine aber exklusive Galerie hier in der Stadt und habe mehrere Künstler unter Vertrag. Vor drei Jahren habe ich für die Galerie drei Puppen bei der Agentur gemietet, und seit die geschlossen wurde, sind noch sieben Puppen dazu gekommen, die jetzt bei mir arbeiten.«
»Ich verstehe«, sagte ich verwundert und fragte mich, was das wohl für eine Galerie war.
»Dann lasse ich euch mal wieder alleine. Ich wünsche euch noch einen schonen Tag«, sagte die Frau und ging weiter.
»Ich war ...