Krieg und Liebe: Tanganjikabahn
Datum: 30.03.2024,
Kategorien:
Romantisch
Autor: JoeMo619
... billiger. Dabei waren die vermutlich niedrigeren Transportkosten aufgrund der kurzen Entfernung noch nicht einmal berücksichtigt. Ich erstellte eine Abschrift des Angebotes für Direktor Huber und die Beschaffungsabteilung und bat um die Zustimmung, mit Gräfin Gerhild von Cleve und ihrem Ehemann einen langfristigen Liefervertrag abzuschließen. Die erbetene Zustimmung kam telegraphisch nach drei Wochen.
Gut gelaunt erfragte ich bei Gräfin Gerhild um ihre Zustimmung zu einem erneuten Besuch, die sie mit einem Gegenvorschlag beantwortete. "Ich muss ohnehin in den nächsten Tagen aufgrund eines Besuchs beim Bezirksamt nach Kigoma. Wie wäre es, wenn ich Ihnen einen Gegenbesuch abstatte und wir dabei unsere geschäftliche Hausaufgabe gleich mit erledigen?"
Ich nahm ihren Vorschlag an und wir fixierten einen Termin eine Woche später. Zu meiner großen Überraschung hatte Gerhild neben ihrem Kutscher eine Begleitung, die ich nicht erwartet hatte: Una. "Du hattest mir bei Deinem Besuch geschildert, wie klein Dein derzeitiges Personal ist. Da habe ich mir gedacht, dass vielleicht eine Erweiterung um eine persönliche Dienerin ganz angebracht wäre", erläuterte mit spöttischem Grinsen und syphisantem Unterton.
Ich musste zugeben, dass ich zunächst etwas verwirrt war. "Ich denke, Sklaverei existiert in Deutsch-Ostafrika nicht. Wie kannst Du mir dann eine Deiner Dienerin so einfach übereignen?"
"Och, das ist ganz einfach. Bei uns ist Una nur eine normale Dienerin, deren Aufgaben ...
... von mir bestimmt werden. Ohne Wenn und Aber. Aber bei Dir, mein lieber Andreas, erhofft sie sich ein besseres Leben als Deine persönliche Dienerin. Und das ganz ohne Konkurrenz. Ich habe ihr erzählt, dass Du Witwer bist und es keine Frau an Deiner Seite gibt."
Ich schaute Una an, die jedes Wort unserer Unterhaltung stumm, aber aufmerksam verfolgt hatte. "Du bist bereit, die Plantage zu verlassen und in meinen Haushalt zu kommen?" Der intelligenten Afrikanerin war anzusehen, dass sie meine direkte Frage nach ihrer Zustimmung vollkommen überrascht hatte. Eine solche Frage war aus ihrer Sicht mehr als ungewöhnlich.
Una nickte. "Sehr gerne, Herr."
Ich nahm das "Geschenk" der Gräfin mit etwas mulmigem Gefühl im Bauch an. Die Nacht mit Una war mir wirklich lebhaft in Erinnerung, ich hatte seit dem Besuch auf der Plantage keine weitere Frau mehr angerührt. Und jetzt stimmte die ungewöhnlich gut aussehende und anscheinend sehr intelligente Afrikanerin ihrem Umzug in meinen Haushalt zu, wohl wissend, dass ein sehr breites Spektrum an Wünschen und Anforderungen auf sie warten würde, einschließlich ihrer erprobten Liebesdienste.
"Gut", sagte ich schließlich. "Eine persönliche Dienerin sollte ihre Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe ihres Herrn haben. Ich zeige Dir gleich Dein Zimmer." Ich bat Gerhild, kurz auf mich zu warten und führte Una in das unmittelbar neben meinem Schlafzimmer gelegene kleine Gästezimmer, das bis zu diesem Tag noch nie von jemandem genutzt worden ...