Kometenhaft 40
Datum: 08.05.2024,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byBerndBreadt
... Wenn wir Drei zusammenbleiben würden, würde ich wahrscheinlich Vanessa heiraten. Für Mareike gäbe es dann keine Hochzeit. Also sollte es ein Ritual werden, ähnlich einer Hochzeit, an das sie sich ewig erinnern würde.
- Andrea und Frank sollten auch mitmachen, um zu zeigen, dass sie es wirklich ernst meinte.
Für das Ritual bräuchte sie eine Rede. Was wollte sie sagen? Was war ihr wichtig? All diese Planungen landeten auf ihren kleinen Kritzeleien, die sie über die Woche machte, wieder verwarf, zusammenknüllte und peinlichst darauf bedacht war, dass ich nicht auch nur einen Buchstaben zu Gesicht bekommen sollte.
Während Mareikes Ausführungen bemerkte ich, dass Vanessa sich auf ihrem Stuhl ganz nach vorne auf die Kante gesetzt hatte. Außerdem wirkte sie unruhig und unkonzentriert. Lenkte sie etwa irgendetwas ab? :P
Am Abend dann war sie so weit, dass sie Andrea und Vanessa einweihen wollte. Stolz ging sie mit ihrem ersten Entwurf in Andreas Zimmer, wo die Beiden gerade dabei waren, Polster auszusuchen. Damit war es aber schnell vorbei, als sie erfuhren, dass Mareike sich mir vollständig als mein Eigentum hingeben wollte. Sie kam noch nicht einmal dazu, auch nur die erste Zeile ihrer Rede vorzuzeigen, ehe schon Sätze fielen wie: "Spinnst du, du kennst ihn doch gar nicht richtig!", "Du wirfst dein ganzes Leben weg!", "Das kannst du nicht machen!" und "Ich werde dir dabei bestimmt nicht helfen.".
Auch heute, eine Woche später, wurden ihr die Augen feucht. Andrea ...
... und Vanessa hatten ihr diesen Herzenswunsch direkt zerschmettert. Dass es ein Fehler war, wusste Vanessa heute und rückte nun dicht an Mareike heran, nahm sie fest in den Arm und flüsterte ihr ein zärtliches "Es tut mir so leid, wie wir reagierten." ins Ohr. Über den Tisch konnte ich ihr leider nicht so viel Trost spenden, aber wenigstens konnte ich ihre Hand festhalten.
Aber der Gedanke ließ sie nicht los und quälte sie weiter. Und nun noch umso mehr, da sie jetzt auch noch zwei gegen sich hatte, von denen sie dachte, dass sie ihr helfen würden.
Wütend und verzweifelt stampfte sie in unser Arbeitszimmer zurück und kritzelte und schrieb weiter auf das Papier, auf dem gleichzeitig auch ihre Tränen landeten.
Ihre Schilderung tat mir im Herzen weh. Wenn ich nicht gewusst hätte, wie es aus ging, wäre ich wahrscheinlich echt sauer auf Vanessa und Andrea geworden. Aber da machte mir Vanessa einen Strich durch die Rechnung: ihre Augen waren inzwischen ebenso feucht wie Mareikes, und so zog sie sie vollends an sich heran. Vanessa flehte förmlich: "Es tut mir leid, bitte verzeih mir, ich dachte, das wäre alles so falsch, ich wusste nicht, wieviel es dir bedeutet.".
Mareike fasste sich und beteuerte, dass nun alles vergeben sei, und nun alles so ist, wie es sein soll.
Vanessa erklärte mir noch, dass ich nicht mitbekommen hatte, wie sie kurz darauf auch ins Arbeitszimmer ging, um nochmal mit Mareike zu reden. Sie wollte es ihr nochmal ausreden, spürte aber, dass Mareike zu ...