1. Merlins Kinder 07 Drachenjagd 2


    Datum: 06.08.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byPhiroEpsilon

    ... nur dein Ding. Ich habe dir schon zu lange auf der Pelle gehangen. Außerdem --" Er grinste verschmitzt. "-- will ich wissen, wie es mit unseren beiden Turteltäubchen weitergeht."
    
    Ich schüttelte den Kopf. "Du willst einen Dreier mit zwei Männern ausprobieren."
    
    Er erstarrte. "Äh --"
    
    "Von meiner Seite aus kein Problem."
    
    "Äh --"
    
    Ich legte meine Arme um seinen Hals und meine Lippen auf seine. Viel später trennten wir uns. "Außerdem --" Nun war es an mir zu grinsen. "-- habe ich gesehen, wie Maria dich anschaut. Probier' ruhig mal aus, was eine fünfhundert Jahre alte MILF so draufhat."
    
    Er schüttelte langsam den Kopf. "Ich habe nicht vor, die ganze Insel zu vernaschen. Ich muss schließlich noch für meine Prüfungen lernen."
    
    Ich musste lachen. "Na ja, falls Chris zwischendurch Zeit dafür findet."
    
    * * *
    
    Das Taxi bog jetzt auf einen Feldweg ab. Mit kopfgroßen Schlaglöchern. "Teishi shite kudasai, Ichiro-san", sagte ich zu dem Taxifahrer.Halten Sie hier an.
    
    "Die Straße geht aber noch ein paar Kilometer weiter", gab er in passablem Deutsch zurück.
    
    Ich grinste ihn an. "Watashi wa hashiru hō ga sukidesu."
    
    Er grinste zurück. "Sie wollen lieber laufen? Von mir aus."
    
    Ich drückte ihm die vereinbarten zwanzigtausend Yen in die Hand und legte noch einen Zehntausender drauf. Er runzelte die Stirn.
    
    Ich wusste, dass man in Japan eigentlich kein Trinkgeld geben sollte. "Machen Sie sich mit Ihrer Frau einen schönen Abend", sagte ich. "Sie hat es ...
    ... verdient."
    
    Er hatte mir auf dem Weg hierher sein Leid geklagt, wie schwer es heutzutage war, mit dem Taxi Geld zu verdienen, und wie oft er abends nicht zu Hause war.
    
    "Außerdem", fuhr ich fort, "ist das nicht mein Geld. Ich reise auf Spesen."
    
    Er verbeugte sich. "In dem Fall ist es mir eine Ehre, dieses Geschenk anzunehmen, Patarizija-sama."
    
    Er rannte zum Kofferraum und wuchtete meinen Rucksack heraus. "Ā, kamigami yo", murmelte er. Er blickte mich an. "Der ist doch viel zu schwer."
    
    Ich holte eine dicke Daunenweste aus dem Rucksack heraus. Morgens um acht Uhr im November auf halber Höhe zum Fujisan war es nicht gerade paradiesisch.
    
    Dann legte ich eine Hand auf den Rucksack, konzentrierte mich kurz und hob ihn auf meine Schultern.
    
    Er wusste, dass ich zaubern konnte, hatte mich aber noch nicht in Aktion gesehen.
    
    "Wow!", stieß er aus. Noch ein Wort, das seinen Weg aus dem Englischen in die japanische Umgangssprache gefunden hatte.
    
    "Eine meiner leichtesten Übungen." Ich verneigte mich leicht. "Sayōnara, Ichiro-san. Er war mir eine Ehre, mit dir fahren zu dürfen."
    
    Er verneigte sich und stieg in seinen Wagen.
    
    Ich blickte nach vorne und oben. Dann holte ich tief Luft und machte mich auf den Weg. Glücklicherweise war ich im Training.
    
    Der Weg war frei von Steinen, und so früh am Tag und in dieser Jahreszeit waren noch nicht viele Backpacker unterwegs. Also konnte ich meinen Gedanken freien Lauf lassen.
    
    Es war das erste Mal seit langer Zeit, dass ich allein war ...
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