Die Erziehung der Nachbarin
Datum: 07.08.2024,
Kategorien:
1 auf 1,
Autor: Dimension Dom
... nostalgisch?
"Die drei Tage da oben gehören zu den schönsten Erlebnissen meines Lebens", gesteht sie und beginnt mein Bein zu streicheln. "Sag mal, wenn du an mich denkst, wie siehst du mich? Welches Bild erscheint vor deinen Augen?", will sie wissen.
Da muss ich nicht lange nachdenken.
"Es sind zwei Bilder. Damals in der Hütte, am dritten Abend, als du dich herausgeputzt hast. Du warst schön. Du warst auch sexy und zum Anbeißen und zum alles, aber in erster Linie warst du wunderschön. Und dann beim Sommerfest im Kindergarten. Der lange durchsichtige Rock, du warst schulterfrei und deine Haare. Diese beiden Bilder leuchten zuerst auf, wenn ich an dich denke."
Darauf sagt sie nichts, stattdessen spüre ich ihre Lippen auf meinen Beinen. Ein Kuss nach dem anderen. Selten liebkosen Frauen einen männlichen Körper auf diese Weise. Es ist nicht sexuell (oder nicht nur), es fühlt sich an, als würde sie mich verehren, vergöttern, als wäre sie... verliebt.
Ein Adrenalin-Schwall jagt durch meinen Körper. Eigentlich bin ich die ganze Zeit darauf aus, eine Frau (oder besser gesagt diese Frau) in meinen Bann zu ziehen. Es gefällt mir, wenn sie mich anziehend findet, wenn ich sie errege. Aber wenn sie dann mehr Gefühle entwickelt, reagiere ich erschrocken, denn das bedeutet mehr Verantwortung meinerseits. An und für sich nicht unbedingt schlimm, doch steigt damit auch das Risiko. Will ich es eingehen? Es kann sehr schön werden, wir können uns aber auch gegenseitig ...
... kaputtmachen.
Dann kommt es, fast unhörbar, trotzdem so laut wie ein Überschallknall: "Ich liebe dich."
Ich habe es geahnt, aber dass sie es so konkret ausspricht und gerade jetzt, habe ich nicht erwartet. Sie fühlt sich also in diesem Augenblick so gut, so emotional, so sicher, dass sie es gesteht. Wie habe ich das erreicht? Durch den körperlichen Schmerz, den ich ihr vorhin zugefügt habe? Durch die seelisch-mystische Bedeutung, die diese Bestrafung für sie hat? Habe ich damit geholfen, ihre Wunden von früher zu heilen? Gebe ich ihr Fürsorge und Behaglichkeit (wenngleich auf eine sehr schräge Art und Weise)?
Was sage ich ihr nun? Ich konnte noch nie richtig formulieren, was ich fühle. Vielleicht liebe ich sie die ganze Zeit schon, vielleicht auch nicht. Irgendwas muss ich sagen. Ich hole Luft.
"Du musst jetzt nichts sagen", kommt sie mir zuvor. "Ich weiß, dass du über Gefühle wenig redest. Typisch Mann! Das, was du tust, reicht mir schon."
Ich mache wieder das Licht an, um in ihre Augen blicken zu können.
"Schon gut. So viel schaffe ich ja noch. Ich glaube, ich liebe dich auch. Eine andere Erklärung für das, was ich hier die letzten Tage, Monate, sogar Jahre mit dir veranstalte, gibt es nicht."
Jana streckt die Zunge heraus, gefolgt von einem süßen Lächeln.
"Seit wann?", will ich wissen.
"Eigentlich seit der Hütte", gibt sie zu.
Erstaunlich!
"Das war aber nicht unbedingt immer erkennbar", versuche ich diplomatisch darauf hinzuweisen, dass sie es ...