1. Elf und Einer Teil 01


    Datum: 07.11.2018, Kategorien: Schwule Autor: bymetajinx

    ... letzte Mal im Spiegel gesehen hatte, also musste er es abgeschnitten haben. Aber warum?
    
    Meine Finger tasteten über meine Kopfhaut, fanden Narben, Unebenheiten. Hatte er etwa an meinem Kopf herumoperiert?
    
    Irgendetwas krächzte und fiepte, und nach kurzem Stocken stellte ich fest, dass es mein eigener panischer Atem war, den ich hörte. Ich hyperventilierte, und wenn es so weiter ging würde ich in wenigen Momenten zusammenbrechen und ohnmächtig werden.
    
    Gerade als ich auf die Knie sank und verzweifelt nach Luft rang, ging die Türe zu meiner Zelle mit einem leisen Quietschen auf, und drei Fußpaare traten ein. Ich versuchte den Blick zu heben, festzustellen wen Seibers da mitgebracht hatte, aber die Atemnot ließ mich halb ohnmächtig weiter zusammensinken. Ich musste ein Bild des Jammers sein, denn einer der Gäste ließ ein missbilligendes Zungenklicken hören, und dann wurde ich von muskelbepackten, wohlriechenden Armen hochgehoben, und die kleine Gruppe um mich setzte sich in Bewegung. An dieser Stelle wurde ich wieder ohnmächtig.
    
    Ich erwachte umgeben von wohlig warmem Wasser, gestützt von zwei mächtigen Armen, gepresst an eine ebenso bemuskelte Brust. "... noch Jungfrau." hörte ich Seibers sagen, und auch wenn ich die vorher gewechselten Worte nicht mitbekommen hatte, so konnte ich mir doch schnell einen Reim darauf machen, worum es ging. Schnaubend riss ich die Augen auf, bereit mich mit Händen und Füßen zu wehren, aber noch bevor ich auffahren konnte, schlossen sich ...
    ... die Arme enger um mich, und eine tiefe, rollende Stimme raunte dicht an meinem Ohr: "Scht, ganz ruhig. Alles ist in Ordnung. Wir baden dich."
    
    Eigentlich beruhigten mich die Worte nicht, aber die Stimme vibrierte mit einer Tiefe gegen meinen Rücken, die mich spontan an das dumpfe Schnurren einer zufriedenen Katze erinnerte. Sie beruhigte mich, ließ mich tief ausatmend wieder zusammensinken und die Augen schliessen. Die Ohnmacht hatte mich Kraft gekostet, und mir einmal mehr pochende Kopfschmerzen eingebracht, aber das warme Wasser und die Arme sorgten auf irritierende Weise dafür, dass ich mich besser, entspannter fühlte. Ich ließ mich treiben, lauschte auf den unbeirrbar ruhigen Herzschlag hinter mir, und wäre beinahe wieder weggedöst, hätte mein Badebegleiter nicht einen Arm ausgestreckt, um nach etwas zu greifen. Es brachte mich dazu die Augen wieder zu öffnen, und den Kopf ein kleines Stück zur Seite zu drehen, ganz in der Hoffnung etwas mehr von meiner Umgebung mitzubekommen. Ich befand mich in einem komplett gefliesten Baderaum, der an der gegenüberliegenden Wandseite mit dutzenden Industrieduschen versehen war, an der angrenzenden Wand mit ebenso vielen Waschbecken, und an der Seite auf der ich mich befand mit drei Wannen. Auch dieser Raum erinnerte mich stark an ein Krankenhaus oder einen Schulduschraum, und das einzige was dieses Bild zerstörte, waren mein Waschhelfer, der Anzugtagende Mittdreissiger der auf einem Sessel mitten im Raum saß und mich bestarrte, und ...
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