Die Schlaglochpiste am Schwesternheim
Datum: 08.01.2019,
Kategorien:
Medien,
Autor: Luftikus
... mit ihrer Dienstbekleidung. Die von Ihnen hier angedachte Zweckentfremdung kann als Verletzung der Verpflichtungen aus Ihrem Arbeitsvertrag ausgelegt werden.“ Claudia hob den Saum ihres Schwesterkleidchens und zeigte auf eine kleine Flickstelle.
„Wie oft habe ich Sie schon gebeten, neue Dienstbekleidung für die Kleiderkammer zu bestellen, damit wir nicht länger wie die Vogelscheuchen durch die Patientenzimmer laufen müssen.“ Dann winkte sie den Bauarbeitern zu. „Hört her Jungs, für die geflickten Schlaglöcher dürft Ihr unsere Schwesternkleidchen behalten, und als Trophäe mit nach Hause nehmen, damit mein knausriger Chef endlich mal gezwungen ist, neue Dienstbekleidung zu bestellen.“ Die Bauarbeiter jubelten, Rolling Fellatias hinterhältiges Spiel zeigte seine ersten Erfolge.
Endlich hatte Claudia diesem Schnösel von Geschäftsführer einmal so richtig Paroli gegeben. Das war schon lange nötig gewesen. Aufgeregt standen die jungen Frauen in ihren weißen Kleidchen um die Stationsschwester, und schnatterten sich noch einmal den ganzen Frust über ihren Chef von der Seele.
„Hallo Schwesterchen, echt Klasse, wie Ihr Euren Oberindianer runter geputzt habt. Aber wann fangt Ihr denn jetzt mit dem Strippen an?“
Die krächzende Stimme des feisten Bauarbeiters mit den vielen Harren auf den Oberarmen ließ das Geschnatter des Hühnerstalls schlagartig verstummen.
Claudia stockte der Atem. Langsam dämmerte ihr das in unkontrollierter Wut gesagte. Sie hatte es doch nicht ...
... wirklich ausgerufen? Die gierigen Blicke der Bauarbeiter gaben ihr die Antwort. Wieder erhob sich ein forderndes Klatschen der Männer.
Claudia winkte ihre Kolleginnen zu einem engen Kreis zusammen, um sich mit ihnen zu beraten. „Hört zu. Wir sind 24 Krankenschwestern. Zwei mal Schuhe, zwei mal Strümpfe, dann das Häubchen und das Schwesternkleid mal 24. Das gibt insgesamt 144 Kleidungsstücke. Uns so viele Schlaglöcher hat doch selbst unsere Katastrophenpiste nicht. Dann haben wir immer noch unsere Unterwäsche an, und zeigen nicht mehr als im Bikini im Schwimmbad.“ Die anderen nickten unsicher.
Hüpfend zog sich Claudia ihren rechten Schuh aus, und hielt den in die Höhe. „Wer will der Erste sein?“
Jubelnd wuselte die bunte Menge los, sich mit den mitgebrachten Gerätschaften an die Schlaglöcher zu machen. Doch die Kerle waren mit allen Wassern gewaschen. Suchten sich die Halunken doch gezielt die kleinsten Löcher als erstes aus. Bei jeder neuen Flickstelle entfaltete sich aufs neue eine Diskussion, ob diese kleine Pore im Asphalt ein Kleidungsstück wert sei.
Doch alles Zetern half nichts. In Windeseile tauschten die Textilien ihre Besitzer, und die Krankenschwestern standen zunehmend blanker werdend, inmitten der werkelnden Bauarbeiter.
Claudia hatte als erste der Krankenschwestern nur noch ihr Schwesternkleidchen zu vergeben, dringende Zeit, die Situation zu kontrollieren, und das Tempo der Entkleidung zu verlangsamen. Sie winkte die anderen Schwestern zu sich, und rief ...