Die Schlaglochpiste am Schwesternheim
Datum: 08.01.2019,
Kategorien:
Medien,
Autor: Luftikus
... einen richtig netten jungen Kerl aus, denn Du mit Deinem Liebestöter betören kannst.“
Kichernd zogen sie gemeinsam Judith zu den Bauarbeitern. Die wehrte sich kreischend. Ein johlendes „Mädchen, wir beißen doch nicht“, wurde ihr daraufhin aus der Menge zugerufen. Verschmitzt drein schauend, suchten die Krankenschwestern in Unterwäsche nach einem passenden Mann für das Fräulein Rühr-Mich-Nicht-An. Dabei gingen sie sehr wählerisch zur Sache. Der eine war zu dick, der nächste zu alt, ein weiterer zu hager. Dann blieben ihre Blicke an einem sportlichen mittelgroßen Bauarbeiter mit einer schicken blonden Kurzhaarfrisur hängen.
Der sah wirklich gut aus und passte genau zu Judith. „Hallo. Unsere Kollegin ist etwas schüchtern. Aber sie würde sich super freuen, wenn Du ihr dort drüben das große Schlagloch glatt machst.“ Der so angesprochene Zuckerboy lächelte derart charmant, dass die Schwestern sich ärgerten, nicht ihn vorher gewählt zu haben. Oh ja, der hätte ihnen auch an die Wäsche gehen dürfen. Ach, diese glückliche Judith. „Aber klar doch Mädels, das mache ich Euch doch gerne.“ antwortete er mit einem freundlich sonoren Tonfall, bei dem die Schwestern hin und weg waren. Nur Judith schaute säuerlich drein.
Schnell war das Loch gefüllt, und der Zuckerboy stand zum zerfließen lächelnd vor Judith. Die tat zutiefst beleidigt, gab aber dann den Gruppenzwang nach, warf ihr Schwesternkleidchen mit verkniffenen Mundwinkel in Richtung des blonden Bauarbeiters. Der bedankte sich ...
... höflich, wandte sich aber dann sofort seinen Kumpeln zu. Judiths schlabbrige Feinrippunterwäsche mit dem alles bedeckenden Hemdchen konnte sein Interesse nicht wecken.
Nun standen die Krankenschwestern alle in Unterwäsche da, und Claudia guckte verwundert auf die Zufahrtsstraße, die trotz der vielen geflickten Stellen, immer noch das katastrophale Bild einer Schlaglochpiste abgab. Wofür hatten sie ihre 144 Kleidungsstücke hergegeben? Mehr wollten sie bestimmt nicht ablegen. War alles um sonst gewesen?
Auch in Rolling Fellatias Sucht nach der Story floss die erste Entäschäuschung ein. Hier bei den Krankenschwestern in gewöhnlicher Unterwäsche durfte nicht Schluß sein. Erste blitzende Nippel und Muschis krönten ihre Sensationsstory. Zu ihrem endgültigen journalistischen Durchbruch fehlte es ihr noch an fallenden Schlüppern. Die durchtriebene Nachwuchsreporterin griff zum Smartphone, um das Weitere zu Deichseln.
Irka Wolmoerts-Grünheide schüttelte altklug mit dem Kopf, als sie den Menschenauflauf auf der Zufahrtsstraße zum Schwesternheim erblickte. Warum erdreisten sich Krehti und Plethi, Sachentscheidungen studierter Fachexperten in Frage zu stellen? Aus gutem Grund legte die Kommunalverfassung die Entscheidungskompetenz in die Hände der Stadtverwaltungen. Die Freizeitpolitiker im Stadtrat sollen sich gefälligst auf das Repräsentieren beschränken, und aufmüpfige oberschlaue Besserwisserbürger kurz halten.
Die Baustadträtin hielt sich für etwas Besseres. Das drückte ...