Thao 11
Datum: 09.01.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: bySena78
... löste die Fesseln an seinem Bauch, den Schenkeln und Füßen, suchte seine Klamotten und raffte sie zusammen. Hastig zog er sich an, wollte nur noch weg von hier. Er schlüpfte in seine Jeans und knöpfte sie zu, als er ihre Stiefelabsätze auf dem gefliesten Boden hinter sich hörte.
Thao stand da und sah ihn aus unsagbar traurigen Augen an. Sie wischte sich eine Träne von ihrer Wange, bevor diese noch weiter nach unten laufen konnte. Langsam streckte sie ihm ihre Hand entgegen, ein schwarzes Kuvert darin haltend. Während er danach griff, öffnete sie das Halsband und ging wieder einen Schritt auf Abstand.
„Es ist jetzt vielleicht nicht mehr von Bedeutung für dich. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich das nicht mit Absicht getan habe."
Der Junge hatte eine Härte in seinem Blick, die sie ihm niemals zugetraut hätte. Er nahm den Umschlag entgegen und sah auf ihn hinunter. Dann drehte er ihr seinen Rücken zu und ging aus dem Zimmer. Die Tür schloss sich hinter ihm, Thao war nun allein.
Langsam ging er die Treppen hinunter, an der Rezeption vorbei, von der aus ihm die Dame erstaunt nachsah, durch die Schwingtür hindurch ins Freie. Seine Gedanken wirbelten durcheinander, eine Richtung, ein Ziel fand er in ihnen aber nicht.
Langsam ging der hagere Junge den Weg entlang Richtung U-Bahnstation. Er wollte nur noch nach Hause, doch der Gedanke an seine Mutter hielt ihn davon ab. Sie würde Fragen stellen, die er nicht beantworten mochte. Stattdessen fiel sein Blick auf den ...
... kleinen Park, der, in der Nähe gelegen, vielleicht der richtige Ort sein würde, um die Gewalt seiner Schmerzen, die Wirre seiner Gedanken und die Trauer um seine Liebe ein wenig abklingen zu lassen.
Er fand eine Bank, setzte sich und beugte sich nach vorne. In intensiven Wellen fuhren die Schmerzen immer wieder zurück in seine Brust. Sie rissen ihn aus seiner Gedankenwelt und raubten ihm auf nervige Weise die Konzentration. Warum ließen sie denn nicht endlich nach? Karl versuchte, sich zusammenzureißen. Er wollte für sich selbst klären, ob er Thao und sich noch eine Chance geben wollte, doch da sie nur als Domina glücklich sein konnte, war dies wohl nichts als eine Illusion. Er war kein schmerzgeiler Sklave, der bereit war, sich seiner Herrin hinzugeben. Anscheinend konnte man diese Ambition auch nicht einfach so wecken. Er hatte seine Grenze gesetzt, Thao hatte sie souverän überschritten, mit Absicht oder ohne, es hätte ihr nicht passieren dürfen.
Tränen rollten seine Wangen hinab. Er ärgerte sich, wollte nicht um sie trauern, keinen weiteren Gedanken an sie verschwenden, doch das gemeinsam Erlebte drängte in seine Gefühle mit Macht hinein und schien seinen Zorn zu verwässern. Er empfand es beinahe als Glück, dass die immer wieder zurückkehrenden Schmerzen seine Wut und Enttäuschung mit neuer Nahrung speisten. Passanten gingen vorbei, warfen ihm mitleidige Blicke zu. Wahrscheinlich sah man ihm sogar an, dass er um eine verlorene Liebe trauerte. Enten schnatterten auf ...