1. Lottokoenig


    Datum: 23.01.2019, Kategorien: Betagt, Autor: bynachtaktiv

    ... Karl immer noch in seinem Sessel saß. Darf ich, fragte Barbara, und ohne auf Antwort zu warten nahm sie sich eine Zigarette, steckte sie an und schaute Opa Karl ins Gesicht. Der wiederum schaute Barbara an. Ein gegenseitiges Belauern begann.
    
    Man muß das Verhältnis von Barbara und Karl kennen, um zu verstehen was nun folgte.
    
    Karl kannte Barbara von Geburt an. Als Hildegard damals einzog, hatte seine Frau Hedwig der jungen Mutter oft unter die Arme gegriffen. Und auch Karl hatte mit seinem Organisationstalent dafür gesorgt, das das Eine oder Andere reibungslos über die Bühne ging. Außerdem hatte Barbara von Kindesbeinen an einen Narren an Karl gefressen, den sie dann auch liebevoll Opa nannte.
    
    Und obwohl Karl um so viele Jahre älter war als Barbara, war er so etwas wie ein Freund für sie. Mit ihm konnte sie über Dinge sprechen, die sie sowohl ihrer Mutter als auch ihren Freundinnen nicht erzählen konnte. Dazu trug wohl auch bei, daß Karl in seinem Denken in vielen Dingen recht jung geblieben war.
    
    Ich habe das Magazin im Badezimmer gesehen, sagte Barbara. Ach ja, erwiderte Karl mit etwas brüchiger Stimme, gespannt was jetzt kommen würde. So was gefällt dir wohl, stimmt's?
    
    Ja, sagte Karl. Das gefällt mir sogar sehr. Früher, als Hedwig noch lebte, da konnte ich davon nicht genug bekommen. Aber jetzt, Karls Stimme wurde ganz leise, jetzt ist alles anders. Ich habe mir sogar mal eine kommen lassen, weißt du, eine die's für Geld macht. Aber es war nicht dasselbe, zu ...
    ... professionell, zu unpersönlich.
    
    Barbara schluckte. Opa Karl tat ihr in diesem Moment richtig leid. Sie stand auf und Karl brachte sie noch zur Tür. Wie immer steckte er ihr einen kleinen Geldschein in eine Tasche des Rucksacks. Barbara bedankte sich bei Karl mit einem Kuß auf die Wange.
    
    In ihrer Wohnung fragte die Mutter wie es denn so gelaufen wäre. Ach, es war OK. Wir haben noch mal in die Bücher geschaut und auf dem Nachhauseweg habe ich Opa Karl getroffen und ihm die Tasche in die Wohnung getragen, antwortete Barbara. Warst du schon in der Wohnung, seit sie renoviert ist? Nein, antwortete Hildegard. Und? Schön geworden? Supi, antwortete ihre Tochter. Der hat eine Badewanne, da mußte aufpassen, daß du nicht zu weit raus schwimmst.
    
    Willst du noch ein wenig mit mir Fernsehen? fragte Hildegard. Nö, laß mal. Ich gehe ins Bett und höre noch ein wenig Musik, entgegnete Barbara und gab ihrer Mutter einen dicken Gute-Nacht-Kuß.
    
    Im Bett liegend dachte Barbara noch einmal über diesen Nachmittag nach. Das Opa Karl immer viel lockerer mit Sexualität umgegangen war als andere Menschen in seinem Alter, das hatte sie schon lange mitbekommen. Und dann stellte sie auf einmal ganz überrascht fest, daß der Gedanke, auf Opa Karls Gesicht zu sitzen, sie erregte. Es erregte sie sogar so sehr, das ihre Schamlippen sich mit Blut füllten, kribbelten und juckten, und sie wie zur Beruhigung ihre Hand in das Höschen gleiten ließ ... als ob das den Aufruhr lindern würde.
    
    Natürlich war ...
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