1. Die Schrecken der Sklaverei 02


    Datum: 11.03.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byWriteFantasy

    ... nicht mehr im Marktviertel war. Es musste eine Ewigkeit sein. Sein Vater hatte es ihm damals verboten, sich hier aufzuhalten. Er meinte, er käme hier nur auf dumme Gedanken. Das stimmte auch.
    
    Mit Geld konnte man hier alles kaufen. Das zur Schau stellen der Macht, gehörte hier nicht nur zum guten Ton, sondern hielt auch andere Gilden davon ab, Angriffe zu starten. Wer viel Prunk besaß, hatte viel Geld, und wer viel Geld hatte, musste viel Macht haben. Kriege fanden hier nicht mit Waffen statt, sondern ausschließlich auf dem Papier. Natürlich kam es trotzdem hin und wieder vor, dass irgendjemand erdolcht wurde.
    
    Nach einiger Zeit, betraten sie den Palast und wurden vom Hauptmann vor das Arbeitszimmer von Derelor Vater geleitet.
    
    »Mein Prinz«, der Hauptmann deutete ein Nicken an, »euer Vater erwartet euch und die anderen in seinem Arbeitszimmer.«
    
    »Ich danke euch. Ihr habt meinem Vater einen treuen Dienst erwiesen.«
    
    Der Hauptmann nickte stumm, drehte sich um und verschwand in den Korridoren.
    
    »Ihr braucht keine Angst zu haben«, sagte Derelor zu Aruna gewandt, die nervös mit ihren Nägeln spielte.
    
    »Ich habe keine Angst. Diese Mauern lösen in mir ein Gefühl der Unbehaglichkeit aus. Und ihr müsst wissen, dass ich schon sehr viele schlimme Orte gesehen habe.«
    
    Derelor kannte Aruna zwar erst seit kurzen, doch wusste er, dass er ihre Vorahnung nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte. Irgendetwas war hier faul.
    
    Dann sah er zu Bratak. »Bitte beherrsche ...
    ... dich.«
    
    Bratak brummte. »An dieser ganzen Misere seid nur ihr Schuld. Wäret ihr nicht zu mir gekommen, würde ich jetzt in den Armen irgendeiner schönen Frau liegen, die mir meine Stange poliert. Kurz: den Lohn meiner kostbaren Arbeit genießen. Aber nein ... »
    
    Derelor beschloss, das Genörgel zu unterbrechen, in dem er die Tür öffnete und den Raum betrat. Was er dann sah, ließ ihn das Blut in den Adern gefrieren. Cypher Collins saß an einem großen Eichentisch und aß gerade zu Abend und dahinter die Hexe von neulich, mit Händen und Beinen an die Wand gekettet war war und sich gequält rekelte.
    
    »Ah mein lieber Sohn gesellt sich zu mir«, hieß Collins seine Gäste mit gespielt übertriebener Höflichkeit willkommen, »und wie ich sehe, begleiten ihn zwei seiner Freunde. Wie reizend. Kommt doch herein, nicht so schüchtern. Gesellt euch zu mir. Ah, Bratak. Wie schön dass du es in diese erlesene Gruppe geschafft hast. Wie amüsant«, frohlockte Collins, »und welche bezaubernde Schönheit haben wir hier?«
    
    »Lasst sie Vater. Sie gehört zu mir.«
    
    »Oh, mein Sohn hat also seine erste Freundin?«, keckerte er und nahm einen Schluck Wein. »Und was für ein Prachtexemplar. Und seht euch diese hervorstechenden Attribute an. Wahrlich ein Augenschmaus.«
    
    »Sag endlich, was dieses Theater hier soll und verschone mich mit deinen Ausführungen. Warum werde ich vom Hauptmann gezwungen zu dir zu kommen? Falls du es vergessen hast, ich habe eine Aufgabe zu erfüllen, da die Zeit bekannter Weise gegen uns ...
«12...181920...24»